1. Merkwürdige Beziehung


    Datum: 24.08.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Glas Wein zu trinken. Sie zögerte. Es sei schon spät und so weiter.
    
    „Nun komm schon! Morgen kannst du doch ausschlafen! Heute ist Freitag..."
    
    „Ach Mensch... Ich war die ganze Zeit bei Donnerstag -- äh... also dass heute Donnerstag ist!", gab sie etwas verwirrt zurück.
    
    Bei dem Italiener war noch viel los; alle Tische waren belegt. Das Glas Wein mussten sie wie in einer Stehbierhalle am Tresen trinken. Da war nichts mit einer romantischen Unterhaltung bei Kerzenschein, die er sich erhofft hatte.
    
    ‚So ein Mist! Hat sich heute denn alles gegen mich verschworen? ' fluchte er innerlich. Dazu kam der genervte Gesichtsausdruck von Anja. Bernd gestand sich ein, dass sie mit ihrer leichten unverhohlenen Verärgerung nicht ganz unrecht hatte.
    
    Es war für ihn selbstverständlich, dass er sie trotz Allem nach Haus brachte.
    
    Ohne Kuss, ohne Umarmung wollte er sich schon mit Handschlag von ihr verabschieden, als sie meinte:
    
    „Komm noch mit rein!"
    
    „Hä?"
    
    „Auf ne Tasse Kaffee, du Blödmann!"
    
    Völlig verdattert folgte er ihr ins Haus.
    
    „Oh, schon zurück?", fragte ihre Mutter, als sie im Flur waren.
    
    Als ob es das selbstverständlichste von der Welt wäre, setzte sie nach:
    
    „Guten Abend Bernd! Das finde ich aber nett, dass ich den netten Zugbegleiter von Anja mal kennen lerne!"
    
    Anja war nun sichtlich nervös und plapperte hastig drauflos:
    
    „Der Film war einfach super, Mutti. Der Rest -- na ja... Wir wollten danach noch beim Italiener etwas trinken, da war es aber ...
    ... proppenvoll. Deshalb habe ich ihn zu einem Kaffee eingeladen. Ach ja: Bernd -- meine Mutter; Mutti -- das ist Bernd."
    
    Etwas verlegen gab er der attraktiven circa vierzigjährigen Frau die Hand und erwiderte ihr Lächeln.
    
    Wie ein Blitz durchfuhren ihm bei diesem Lächeln mehrere Gedanken: ‚Die hat genauso süße Grübchen wie Anja!' ‚Schau dir erst die Mutter an, dann weißt du, wie die Tochter in 20 Jahren ist. Und diese Frau ist der Hammer! '
    
    Was sie, unwissentlich oder auch nicht, mit den Worten und einem Augenzwinkern unterstrich:
    
    „Anja hat mir viel von dir erzählt! Ich finde es sehr nett von dir, dass du dich so um sie kümmerst!"
    
    ‚Verdammt! WAS hatte sie alles ihrer Mutter berichtet? Auch das mit der Sache in der Zug -- Toilette?! Was meint sie mit >so kümmern???
    
    Schmunzelnd blickte sie ihre Tochter und Bernd an. Der traute kaum seinen Ohren als sie meinte:
    
    „Na ihr beiden hübschen, dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend!" und verschwand mit einem verständnisvollem Lächeln im Wohnzimmer.
    
    Anja holte Kaffeetassen aus dem Küchenschrank und hantierte bald darauf an der Kaffeemaschine herum. Fluchte dabei wie ein Bierkutscher:
    
    „Dieses verdammte Mistding! So was Unpraktisches können auch nur Männer erfinden!"
    
    Als Bernd ihr helfen wollte, wehrte sie ab: „Ich habe ne viel bessere Idee! Komm!"
    
    Resolut zog sie ihn aus der Küche und dann eine Treppe rauf in ihr Zimmer.
    
    „Setz dich! Ich komme gleich wieder!" -- Und schon war sie verschwunden.
    
    Bernd ...
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