Julias Date
Datum: 16.08.2020,
Kategorien:
BDSM
... fügte er in einer Bestimmtheit und Selbstverständlichkeit hinzu, dass Julia ein leichtes Kribbeln verspürte. Das Finanzielle wurde bereits über Julias Agentur abgerechnet. Sie mochte das so lieber, denn die Frage nach dem Geld würde für die Männer nur deren Phantasie zerstören. Sie sollten sich fühlen, als seien sie einen Abend lang Julias Liebhaber. Nicht ihr Freier. Was die Männer in den vier Stunden machen wollten, war ihnen überlassen. Viele, die meisten, wollten einfach ficken. Treffen im Hotelzimmer oder der Wohnung. Kleider weg. Ficken. Einen Snack vom Zimmerservice essen. Ficken. Ein wenig kuscheln. Schwanz wieder hart blasen. Ficken. Das war's dann meistens. Nicht weil die Zeit abgelaufen wäre, sondern weil die Typen nicht mehr konnten. Dann folgten oft etwas komische Gespräche. Was redet man mit einer Nutte? Was mit einem Freier? Julia war allerdings eine gute Gesprächspartnerin. Sie konnte über alles reden, dafür sorgen, dass die Typen sich interessant und wichtig vorkamen. Das war nicht nur Teil ihres Jobs, sie interessierte sich aufrichtig für Menschen deren Leben. Es hatte etwas Voyeuristisches und das gefiel ihr.
Mit Simon war es anders. Nicht nur wollte er die Mehrheit seines Dates mit Essen und Kultur verbringen. Das Gespräch lief auch anders, als es sich Julia gewohnt war. Klar, viele Typen versuchten höflich zu sein und stellten ihr ein paar oberflächliche Fragen zu ihrem Leben. Aber bisher hielt noch jeder Mann sich selbst für das interessanteste ...
... Gesprächsthema und war von Julias Interesse über sein Leben geschmeichelt. Nicht so Simon. So zärtlich aber bestimmt wie er sie an der Hand nahm und in den barocken Speisesaal führte, so führte er das Gespräch. Noch bevor er für sie bestellen konnte, wusste er, dass sie aus einem kleinen Dorf stammt, gerne tanzen geht, Bücher über Philosophie liest, Bier lieber mag als Wein und Recht studiert, weil sie damit ihre voyeuristische Ader befriedigen will und intime Einblicke in das Leben Anderer erhält. Das Letzte hätte sie lieber nicht gesagt. Das war ihr kleines Geheimnis. Viele glaubten, sie wolle reich werden. Wer sie besser kannte, meint, sie wolle Menschen helfen und für Gerechtigkeit sorgen. Sie hätte Simon gerne angelogen, schliesslich schuldete sie ihm nichts ausser ihrer Zeit. Aber die Art, wie er mit ihr sprach, machte es unmöglich, seinen Fragen auszuweichen. Noch bevor sie es sich überhaupt bewusst war, hatte sie wieder und wieder kleine Teile ihres Lebens gegenüber diesem fremden Mann Preis gegeben. Mit jedem Gang wurden seine Fragen intimer. Nach der Vorspeise wusste er, dass sie heimlich für den Freund ihrer Mitbewohnerin schwärmte. Nach dem Hauptgang, dass sie Pornos, in denen gefesselte Frauen gefickt wurden, scharf machten. Und nach dem Dessert, dass sie sich im Hinblick auf ihr Date in der Badewanne befriedigt hatte. Oder eben nicht befriedigt und dass sie jetzt gerade scharf war. "Gut" sagte er nur, "das kommt meinen Plänen entgegen".
"Wir sollten gehen, das ...