1. Im Koma


    Datum: 14.12.2017, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    Scheiße!
    
    Offensichtlich hatte ich es dieses Mal endgültig übertrieben. Ich hatte schon bei dem einen oder anderen Drogenexzess hart gelitten, aber bisher war es immer glimpflich ausgegangen. Dieses Mal wohl nicht.
    
    Ich erwachte im Krankenhaus, schien aber weitgehend unversehrt zu sein. Zumindest fühlte ich keinen Schmerz oder andere Einschränkungen. Genau genommen spürte ich überhaupt gar nichts, was dann schon ungewöhnlich war. Noch viel erstaunlicher war, dass ich seltsamerweise von außen auf meinen eigenen Körper schaute.
    
    Der lag in einem Krankenhausbett und war an allerlei Schläuche und Apparaturen angeschlossen. Mehrere Geräte zeichneten offensichtlich meine Körperfunktionen auf und hielten die Lungenfunktion aufrecht. Auf den ersten Blick waren aber keine Schäden zu erkennen.
    
    Ich schaute mich um: Am Bett stand ein attraktiver junger Arzt und eine Krankenschwester. Irgendwie spürte ich sofort, dass die Schwester über beide Ohren in den jungen Assistenzarzt verknallt war, er aber ein Interesse an der jungen Frau hatte. Aber noch bevor ich mich so richtig wundern konnte, warum ich das so bestimmt wusste, sah ich an mir selbst herunter und sah: Nichts. Da wo ich diese Gedanken hatte, war kein Körper zu entdecken. Der lag ja auch im Bett vor mir. Aber was war ich denn dann, wenn nicht Körper? Tot war ich ja vermutlich auch nicht. Also im Koma? Ja, das musste es sein. Man hatte mich ins künstliche Koma versetzt.
    
    Ich sah den jungen Arzt noch einmal genauer an ...
    ... und wusste plötzlich, warum er sich nicht für die junge Frau interessierte: er war schwul, aber das wusste hier im Krankenhaus niemand. Und auch seine Eltern nicht.
    
    Ich versuchte, sich zu bewegen und hatte keine Schwierigkeiten, mein Gedankenzentrum zu verlegen. Okay. Ich war also körperlos, konnte aber sehen und hören. Immerhin. Auch Gerüche nahm ich wahr, was ohne Nase schon etwas erstaunlich war.
    
    Was war nun zu tun? Was konnte ich überhaupt tun? Und wie lange würde ich diesen Zustand behalten? Ich beschloss, mich im Krankenhaus ein wenig umzusehen. Wenn ich schon hier war und nichts Besseres zu tun hatte, konnte ich mir wenigstens die Intensivstation genauer ansehen.
    
    Als der junge Assistenzarzt das Zimmer verließ, schlüpfte ich mit durch die Tür. Erst danach fiel mir auf, dass so eine Tür mich ja vermutlich gar nicht aufhalten konnte. Eine interessante Vorstellung: Konnte ich Materie durchbrechen? Ich probierte es gleich bei der Tür des nächsten Zimmers aus und drückte mich gegen die Tür. Ohne den geringsten Widerstand glitt ich in das Krankenzimmer, in dem ein älterer Mann lag, den es zumindest körperlich schwerer getroffen hatte als mich. Er war schwer mit Verbänden und Schienen umwickelt und sein Gesicht sah ziemlich lädiert aus.
    
    Ich verließ das Zimmer wieder durch die geschlossene Tür und steuerte auf eine Wand gegenüber zu.
    
    stand auf dem Schild. Dieses Mal versuchte ich es aber nicht mit der Tür, sondern zielte genau auf die Wand. Mühelos glitt ich durch ...
«1234»