1. Zoya in der Milizwache


    Datum: 10.07.2020, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... "Haltung" annehmen, eben sich mit Rücken zur Rückwand der Zelle stellen und die Augen geradeaus halten, Hände seitlich hängen lassen. Der Unteroffizier schritt auf dem Korridor den Zellen entlang hin und her und warf Blicke in diese hinein. Dabei orientiert er die Arrestanten in einer Lautstärke, dass es in allen Zellen gut verständlich war, über das weitere Vorgehen. Als er an Zoyas Zelle vorbei kam und sie musterte, senkte sie beschämt den Blick und bedeckt rasch mit ihren Armen und Händen ihren Busen und ihren Schoss. Das kam nicht gut an, fuhr der Unteroffizier sie doch barsch an, wieder "Haltung" anzunehmen. Die Gefangenen erfuhren, dass sie hier im Arrest verbleiben würden, bis sie von ihren Eltern oder Angehörigen abgeholt würden. Dies werde im Laufe des Tages sein. Er hoffe, dass alle ihre Lektion gelernt hätten. Eine weibliche Stimme begann leise, aber unüberhörbar zu schluchzen. Die Frau wurde vom Unteroffizier zurechtgewiesen und unterdrückte daraufhin ihr Weinen. Zoya fragte, wo ihre Kleider seien und wann sie diese zurückerhalte. In sachlichen Worten aber mit unüberhörbar spöttischem Unterton orientierte der Unteroffizier Zoya und ihre Leidensgenossen, dass sie ihren Angehörigen zusammen mit ihren Effekten übergeben würden. "Eine vorzeitige Zusammenführung von Arrestanten und Effekten ist nicht üblich und nicht vorgesehen." Im Übrigen würden das Strafverfahren betreffend Nachtruhestörung und öffentliche Trunkenheit gegen die Arrestanten eingestellt, sofern die ...
    ... Eltern oder Angehörigen glaubhaft versicherten, einer Wiederholung der gestrigen Eskapaden in eindrucksvoller Weise entgegenzuwirken. Er wüsste schon, was er seine Tochter erleben lassen würde, wenn …. Andernfalls erfolge zwar spätestens am kommenden Morgen ebenfalls die vorübergehende Freilassung, doch auch die Übergabe der Polizeirapporte an die Staatsanwaltschaft. Nun aber werde den Arrestanten Gelegenheit gegeben, zu duschen. Und dies sei obligatorisch, sollten diese doch ihren Angehörigen wie zivilisierte Menschen und nicht wie Stinktiere übergeben werden können. Dann entfernte sich der Unteroffizier.
    
    Zoya wusste nicht, was sie von der Rede des Polizeiunteroffiziers halten solle. Der Gedanke, dass ihre Mutter oder ihr Vater sie hier abholen kämen und dass sie, sofern sie den Milizunteroffizier richtig verstanden hatte, diesen bei der Übergabe nackt werde entgegentreten, verursachte ihr ein Unwohlsein. Doch freute sie sich vorerst über die Ankündigung, duschen zu dürfen, denn als Folge der Sauferei von gestern fühlt sie sich verschwitzt, jedenfalls etwas unsauber. Nun, die Duscherei war speziell: Die Arrestanten wurden einzeln von ihren Zellen zum Duschraum geführt. Dieser befindet sich im Kellergeschoss. Also hiess es, einen längeren Weg vorbei an anderen Zellen (alle wie diejenige von Zoya ohne Wand und mit Gitter gegenüber dem Korridor) und über das Treppenhaus unter die Füsse zu nehmen, selbstverständlich nackt. Begleitet wurde Zoya zwar von einer Milizionärin, doch ...
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