1. Entspannung


    Datum: 01.07.2020, Kategorien: CMNF

    ... durchmachen, damit auch alles gut passt.“
    
    "Damit auch alles gut passt?" er fällt fast vom Stuhl und tritt dabei dem Ober auf den rechten Fuß; den letzten Teil unserer Konversation hat dieser mitbekommen; er verzieht seinen Mund und fragt gequält: „Ist die Suppe noch zu heiß?“ Ach herrjeh, die Suppe, die haben wir ja ganz vergessen; schnell ziehen wir die Tassen vor uns und fangen an zu löffeln. Zufrieden geht der Ober in die Küche und kehrt bald darauf mit dem Hauptgericht zurück: Putenbruststreifensalatteller. Er tauscht die Tassen mit den Tellern und wünscht uns einen guten Appetit. Wir kommen zurück auf
    
    'damit alles gut passt'
    
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    "Ähm, habe ich dich gerade richtig verstanden, wenn wir mit den neuen Übun gen durch sind, möchtest du ein paar Wiederholungen machen?" "Nein, nein," sage ich und ihm bleibt die Gabel im Mund stecken - wie denn jetzt? Weiter machen oder beenden? "Nein," wiederhole ich, "wir können doch nicht diese wunderbare Serie dadurch unterbrechen, dass wir schon gehabte Spiele einfach wiederholen. Da müssen wir uns schon etwas überlegen."
    
    Mit 'wir' meine ich natürlich ihn, und er kaut etwas beruhigt weiter. "Was hältst du von einem Variationen-Mix?" fragt er mich nach kurzem Überlegen; meine Augen funkeln. "Dir fällt bestimmt etwas Gutes ein," schmeichele ich ihm und esse herzhaft den Putenbruststreifensalatteller leer, so dass der gerade herbei geeilte Ober es kaum glauben mag; verwirrt räumt er auch gleich den anderen ...
    ... Putenbruststreifensalatteller mit ab, obwohl der erst zur Hälfte leer ist. Er kehrt mit zwei Gläsern 'Rote Beeren auf Rum Mousse au Chocolat' zurück und fragt, ob er dazu einen kleinen Mocca servieren darf; er darf.
    
    Nachdem wir schweigend unsere Mousse und den Mocca genossen haben, bittet mein Lehrer um die Rechnung. Jetzt passe ich aber auf, wie viel Trinkgeld er dem Ober geben wird. Dieser kommt wie immer mit der Rechnung auf einem kleinen Teller, halb eingeschlagen in eine Serviette und reicht sie dem Lehrer. Ich stehe auf, um meine Nase zu pudern, bemerke dabei die Endsumme von Euro 38,- und sehe, wie er einen 50-Euroschein auf den Teller legt; alle Achtung, das ist wirklich ein sattes Trinkgeld. Als ich vom Pudern zurückkomme, warten die beiden schon auf mich; unser Oberkellner hilft mir galant in die Jacke, mein Lehrer hat seine Reisetasche und einen Schlüssel mit der Nr. 311 in der Hand, der Ober wieselt zur Türe, weiter zum Lift und hält uns auch diese Türe auf; die '3' hat er bereits gedrückt. Er wünscht uns einen schönen Nachmittag, wie das auch die freundlich lächelnde Dame vom Empfang macht, als wir dort vorbei kommen. Ich liebe es, verwöhnt zu werden. Im Zimmer 311 angekommen, hilft mir mein Lehrer aus der Jacke und geht an die Bar, um uns einen Gin & Tonic zu mixen. Ich habe meine Bluse und den Rock ausgezogen und mich bequem auf das Bett gegossen. Mein Lehrer hat inzwischen seine Kleider auch ausgezogen und steht da in einer hoch modernen Boxershorts; mir entringt sich ein Pfiff. ...
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