1. Sonntag Abend - Die Wochen danach, Teil 2


    Datum: 24.06.2020, Kategorien: CMNF

    ... aber Susanne meinte sofort "ja komm jetzt, ich bin doch kein kleine Kind mehr, oder? Da kannst Du mir schon mal mein Glas voll schenken." Auch dieses zweite Glas hatte sie in Nullkommanix leer gemacht, während wir alle nur kleine Schlücke von dem edlen Tropfen nahmen. Das dritte Glas schenkte sich Susanne dann möglichst unauffällig selber ein. Ich wollte schon eingreifen dass es jetzt wirklich genug wäre, aber da war die Flasche dann schon leer und die Sache hatte sich ohnehin erledigt.
    
    Natürlich wurde die Stimmung nach dem Sekt noch etwas lustiger und wir alberten herum dass Jonas heute Nacht wohl oder übel auch auf einen Schlafanzug verzichten musste, er war ja unerwartet eingeschneit worden bei uns. Nach einer viertel Stunde wandte sich Inge unvermittelt im Gespäch zu Susanne und sagte auffordernt: "Los! Jetzt oder nie! Nicht lang nachdenken, schmeiss das Ding jetzt einfach ins Eck!" Auf dem Sofa sitzend hatte Susanne gar nicht so sehr gemerkt dass ihr der Sekt zu Kopf gestiegen war. Aber ihre Verkrampftheit hatte er natürlich schon etwas gelöst. Sie sah kurz ihrer Mutter in die Augen dann griff sie die Nackenrollen zwischen ihren Füssen und warf sie neben sich auf den Boden. Sofort hielt sie sich mit den Händen die Augen zu um uns nicht anzuschauen. Jonas hatte durch den Sekt auch eine etwas gelöste Zunge: "Supercool Susanne! Wenn Du das durchhälst dann packst Du das Abendessen nächste Woche ganz sicher!" Natürlich war sein Blick wie angeschraubt zwischen die Beine ...
    ... unserer Tochter gerichtet. Dort schränkte nicht ein Härchen den Blick ein, offenbar war sie der Ermahnung von Doris gefolgt und rasierte sich jetzt regelmäßig.
    
    Meine Frau brach die darauf folgende Stille und meinte "Ich hole jetzt mal den Nachtisch. Du kannst Dir ja schon mal überlegen ob Du Dein Tiramisu blind essen willst oder ob Du die Augen irgendwann mal wieder auf machst". Dabei wuschelte sie ihrer Tochter stolz durch die Haare. Als sie aus der Küche zurück kam hielt sie ihrer Tochter das Schüsselchen direkt vor die Nase und meinte nur "Los jetzt, Augen auf und Nachtisch essen, der beißt nicht." Susanne nahm erst eine, dann die andere Hand vom Gesicht, und begann ihr Tiramisu zu Löffeln. Dabei hielt sie es sich so knapp vor die Brust dass sie den Blick schön gesenkt halten konnte. Um ja keine Anspannung aufkommen zu lassen, richtet meine Frau gleich das Mensch-ärgere-Dich-Nicht Brett vor uns auf dem Wohnzimmertisch her, während wir anderen Nachtisch aßen.
    
    Susanne musste zwischen ihren Knien durch durchgreifen um ihren Spielsteine zu versetzen. Durch das ständige vorbeugen rutschen ihren Füsse langsam immer weiter herein so dass sie immer wieder mit den Fersen in den Spalten der angrenzenden Sitzpolster hängen blieb. Jetzt wurde Jonas ganz mutig, er hatte immerhin auch eineinhalb Glas Sekt gehabt. Er meinte analytisch: "Ich glaube wir sollten uns da was überlegen, dass ihr nicht ständig die Füsse zusammenrutschen, das muss doch lästig sein. Habt ihr nichts da das man ...
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