Das Lied ohne Sprache
Datum: 15.06.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Hallo liebe Leser,
da ich momentan wieder etwas mehr Zeit habe, habe ich mich wieder ein wenig hingesetzt und geschrieben. Wieder handelt es sich allerdings um ein Experiment und nicht um KdE 05, weil ich aktuell nicht sicher bin, auf welche Art ich die Geschichte weitererzählen will. Außerdem habe ich das Gefühl, dass meine aktuelle Gemütslage nicht zu dem Stil passt, den ich der Geschichte gegeben habe, weshalb sich ein Weiterschreiben nicht lohnen würde.
Nun aber zu dieser Geschichte: Man könnte sagen, dass ich mich durch ein gewisses Buch, das ich momentan lese, zu der Geschichte habe inspirieren lassen. Demzufolge ist die Geschichte auch in der Welt dieses Buches angelegt, welche der ein oder andere sicherlich kennen wird.
Dennoch handelt es sich aber nicht um eine Fanfiction, da ich eigene Charaktere und Story entworfen habe, irgendeine Art von Vorwissen ist eigentlich auch nicht nötig, was auch der Grund dafür ist, dass ich diese Geschichte nicht in jene Kategorie einordnen wollte. Dem ein oder anderen Fan besagter Welt werden aber kleine Anekdoten auffallen.
An dieser Stelle bleibt mir nun eigentlich nur noch, allen viel Spaß beim Lesen zu wünschen. Kommentare sind wie immer erwünscht und ich freue mich sehr über Lob oder Kritik.
Mit frohen Neujahrsgrüßen,
Heart
Das Lied ohne Sprache
Er erwachte mit offenem Mund. Seine Augen öffneten sich, langsam, schwerfällig hob er seine Lider, um den roten Fußboden unter seinen nackten, von Ruß belegten ...
... Füßen zu sehen.
Er wusste nicht, wo er war. Er wusste nicht, wann er war und für ein paar Augenblicke auch nicht wer. Für ein paar Augenblicke wusste er nur, dass sich seine Lider so schwer anfühlten, als wären sie aus Stein, und dass seine Beine aus Blei waren, und dass seine Zehen schwarz waren vor Asche, und dass die Asche durchzogen war von roten Bändern, die aussahen wie ein seidiges Spinnennetz, das sich langsam im Wind regte.
Doch je mehr Augenblicke verstrichen, und je öfter seine steinernen Lider sich zitternd hoben, desto mehr begann er wieder zu wissen.
Zuerst wusste er, dass nicht nur seine Beine aus Blei waren, sondern auch seine Arme und seine Brust. Dann wusste er, dass es kein Spinnennetz war, das sich über seine Fuße gelegt hatte, sondern das Blut, das seinen Körper entlang aus all dem Blei nach unten floss.
Aus diesem Wissen folgerte er, dass auch das, was aus seinem offenen Mund tropfte und sich mit dem roten Fußboden verband, kein Faden des Netzes war, sondern sein eigenes Blut, das die Lache immer größer werden ließ.
Und je länger er da so hing, desto genauer wurde all sein Wissen.
Langsam, ganz langsam, begann er mehr und mehr zu unterscheiden. Er unterschied zwischen der bleiernen Schwere seiner Arme, die damit zu tun haben musste, dass sie nach oben gestreckt waren und sein Gewicht hielten, und der bleiernen Lähmung seiner Beine und seiner Brust, denn diese war leichter, dafür aber schmerzvoller.
Er sah an sich herunter und erkannte, ...