Ladyluck 02: Dreckskerl
Datum: 03.06.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... mir hin und her. Dann verschwinden sie nacheinander in der Schleuse, beeilen sich, Sonnyboy wieder einzuholen, der bereits an den Aufzügen wartet.
Meine Kollegin Bettina seufzt. „Den würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen", meint sie.
„Schnapp ihn dir", ermuntere ich sie, „vielleicht erhöht das meine Chancen bei seinen Begleiterinnen."
„War das nicht Miss Haarspray?"
„Ja, aber heute gab es leider nichts zu beanstanden. Heute muss sie ja auch dringend dem Schönling nachlaufen."
In stillem Einverständnis sehen wir uns an: Wir halten uns zwar für Theaterpublikum, das hier in seiner Loge sitzt und den ganzen Tag zusieht, wie die geschminkten und in Business-Kostüme verkleideten Schauspieler für uns über die Bühne des Foyers tanzen. Aus deren Blickwinkel sind wir aber nur die langweiligen, etwas zu molligen Niedriglöhner vom Sicherheitsdienst. Das wahre Leben spielt sich für die nur in den oberen Etagen ab, wo die Besserverdiener unter sich sind. Kaffee und Kekse umsonst, Senator-Status bei der Lufthansa und immer das neueste iPhone. Fitnesscenter, Beautysalon und Modeboutique verwandeln sie in Wesen, die kaum noch zur gleichen Spezies gehören wie wir.
„Und trotzdem", denke ich und wende mich ab, damit Bettina mein bescheuertes Grinsen nicht sieht, „trotzdem kommt Sandra zu mir zurück wie eine läufige Hündin. Eine Class-A-Bitch, das ist sie."
Nach dem Mittagessen lässt Bettina Sandra wieder ein, am Mittwoch hat Horst Herbert das Vergnügen. Donnerstags ...
... erwische ich sie wieder, werde aber wie Luft behandelt. Ich beginne schon zu glauben, dass sie genug von mir hat, da taucht sie tatsächlich bei mir zu Hause auf.
Völlig unangekündigt steht sie Donnerstagabend im Eingang zur Werkstatt. Wie immer perfekt gestylt, als wäre sie frisch einem Werbeplakat entstiegen. Täschchen in der einen, Rollkoffer in der anderen Hand. Überrascht blickt sie sich um. Okay, ich habe ihr auch nicht erzählt, wie ich wohne. Dass meine Eltern mir das Haus samt der Autowerkstatt überlassen haben, als sie zu Verwandten nach Norwegen zogen.
Ich lege die Bohrmaschine beiseite und wende mich ihr zu. „Na das ist ja eine Überraschung."
„Wenn ich nicht wüsste, dass du dein Geld bei der Sicherheit verdienst, würde ich denken, du arbeitest hier. Ich dachte, das ist die Adresse deiner Wohnung?"
„Willkommen in meiner Welt. Marks märchenhaftes Maschinarium." Zur Begrüßung rollt Cleaner blinkend auf sie zu. Sandra quietscht ängstlich, will ausweichen, aber der Roboter bleibt ohnehin vor ihr stehen und blinkt in allen Farben, die sein LED-Licht hergibt.
„Was ist das? Warum leuchtet es so bunt?", fragt Sandra irritiert.
„Das Licht ist wie Schwanzwedeln beim Hund. Er mag dich", antworte ich vergnügt. Cleaner ist ein schlichtes Gerät, eigentlich mehr ein Aufsatz auf einem Staubsaugerroboter. Aber er hat eine eingebaute Kamera und die Bildverarbeitung kann Gesichter als solche erkennen. Irgendwann wird er auch lernen, sie auseinander zu halten und nicht ...