Out of Neverland Teil 06
Datum: 31.05.2020,
Kategorien:
BDSM
... ich. Damit überrasche ich offenbar die Anwesenden, die mich recht betreten anschauen.
Jan und die Kanzlerin stellen die einzelnen Punkte der Einigung vor. Im Saal ist es still, man könnte eine Stecknadel fallen hören. Alle hören gebannt zu. Das ist gut, denn sie beschäftigen sich mit der Sache. Ich beobachte jede und jeden einzeln. Schon bald ist mir klar, dass es tatsächlich nur die beiden Sturköpfe sind, die auf Kurs gebracht werden müssen. Wenn das der Fall ist, ziehen alle anderen mit. Das sieht man deutlich daran, dass alle diese beiden beobachten und wissen wollen, wie sie reagieren.
Bevor wir in den Sitzungsaal zurückgegangen sind, habe ich mir von Jan noch den Namen vom Kritiker aus seinen eigenen Reihen sagen lassen. Es ist Anton Rüsselsheimer, er ist Inhaber eines Stahlwerks. Eine kurze Internetrecherche am Handy zeigt mir, dass sein Unternehmen in letzter Zeit immer wieder durch Meldungen über finanzielle Schieflage in Erscheinung getreten ist.
„Das ist viel zu wenig!", brüllt dann auch Rüsselsheimer gleich nach der Vorstellung des Papiers.
„Das ist nicht finanzierbar!", meldet sich prompt auch der Finanzminister zu Wort.
„Sie sagen es! Dieses Papier ist die Quadratur des Kreises. Zumindest wenn man Sie beide so hört. Zu wenig und dann noch dazu nicht finanzierbar, was machen wir überhaupt hier?", frage ich und schaue die beiden direkt an. Sie rutschen sichtlich nervös auf ihren Stühlen herum.
„Die sollen nicht so stur sein", antworten mir ...
... beide, wie im Chor.
„Herr Finanzminister, Herr Rüsselsheimer, glauben Sie mir, wenn lediglich eine der beiden Seiten auf den anderen zugehen soll, dann ist das eine Einbahnstraße? Wenn wir hier mit einem Ergebnis raus gehen wollen, dann müssen beide Seiten einen gewaltigen Schritt machen. Treffen wird man sich nicht links und nicht rechts, sondern weitgehend in der Mitte. Also lassen Sie uns vernünftig miteinander reden.
Sie, Herr Rüsselsheimer, stehen mit Ihrem Unternehmen mit dem Rücken zur Wand. Ob das alle hier im Raum wissen, kann ich nicht sagen, aber eine kurze Recherche im Internet lässt keinen Zweifel daran. Also plaudere ich auch keine Geheimnisse aus. Ihnen, aber auch vielen anderen Unternehmen garantiert genau dieses Abkommen den wirtschaftlichen Fortbestand. Wenn wir hier ergebnislos durch diese Tür marschieren, dann können sie schon morgen die Entlassungsschreiben für viele Ihrer Mitarbeiter unterschreiben. Das ist nichts, was man gerne tut. Das kann ich Ihnen garantieren.
Und Sie, Herr Finanzminister, ich schätze Sie sehr. Aber in diesem Fall ist ihre Entschlossenheit nicht angebracht. Natürlich sind die in diesem Papier vorgesehenen Investitionen der Bundesregierung ein enormer Batzen Geld. Lassen wir jetzt die zusätzlichen Steuereinnahmen, die das vorgesehene Programm ja auch wieder generiert bei Seite. Was glauben Sie, passiert, wenn Herr Rüsselsheimer und viele andere Unternehmen Mitarbeiter entlassen müssen? Was glauben Sie, müssen Sie dann an ...