1. Das Wrack


    Datum: 26.05.2020, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... entdecken und auszuprobieren. Als wir einmal entspannt auf dem Vordeck lagen und uns sonnten, erzählte mir einmal, dass sie tauchen deswegen so liebte, weil es sie bei längeren Tauchgängen stimulierte und erregte.
    
    Heute war nun unser letzter Tag des Urlaubes. Gestern hatten wir auf der Rückfahrt ein auf der Seite liegendes kleines Frachtschiffwrack in fünfzehn bis zwanzig Metern Tiefe entdeckt. Da es aber schon dämmerte, machte nur Karo einen kurzen Tauchgang hinunter, um sich einen Überblick zu verschaffen. Nach zwei Minuten kam sie wieder hoch und berichtete aufgeregt von jeder Menge Korallen und Fischen in und an dem Wrack.
    
    Heute wollten wir es uns nun näher anschauen und erkunden. Karo hatte mit der Tiefe keine Schwierigkeiten, während ich mich entschied, doch mit der geliehenen Tauchausrüstung runter zu gehen. Meine Tauchzeiten waren einfach zu kurz.
    
    Als wir an der Stelle ankamen, sahen wir das Wrack deutlich unter uns liegen. Während ich in die Kabine ging und mir die Ausrüstung holen wollte, ging Kora nach vorne und rief mir zu, dass Sie sich von dem Anker nach unten ziehen lassen wollte um eine erste Erkundung zu machen. Als ich die Flasche und den Rest aus der Kabine nach draußen holte, sah ich sie nach einem langen und tiefen Atemzug ins Wasser springen und in der Tiefe verschwinden. Automatisch sah ich auf die Uhr und merkte mir die Zeit. Dann entwirrte ich das Gurtzeug, prüfte die Flaschen und testete den Atemregler. Dann ging ich nochmals in die Kabine ...
    ... und trank einen Schluck Wasser. Ich griff mir bereit liegende die Maske und den Schnorchel und ging wieder nach draußen, um mir die Ausrüstung anzulegen.
    
    Ich sah auf die Uhr und stellte überrascht fest, dass schon 2:30 vergangen waren und Kora noch nicht wieder aufgetaucht war. Ich setzte mich auf die feste Kante der Reling und zog mir die Flossen über. Ein suchender Blick ins klare Wasser war wieder ergebnislos. Kora war immer noch nicht zu sehen. Drei Minuten waren längst vorbei und ich machte mir langsam Sorgen.
    
    Also ließ ich mich rücklings ins Wasser fallen und tauchte so schnell ich konnte zum Wrack hinunter. Unten angekommen konnte ich keine Spur von ihr entdecken. Doch da, aus einer der Luken stiegen ein paar kleine Luftblasen auf und strebten nach oben. Schnell schwamm ich hin und sah hinein. Ich konnte in dem Halbdunkel nicht viel erkennen und so schwamm ich ohne zu zögern hinein. Plötzlich sah ich einen mittelgroßen Hai seine Kreis ziehen und darunter in einer Ecke, halb von einem Rohr verdeckt kauerte Kora und hielt einen kurze Eisenstange wie ein Schwert vor sich. Die Augen leicht zusammen gekniffenem und mit entschlossenem Blick beobachtete sie jede Bewegung des Hais. Ihre Luftnot war ihr deutlich anzusehen. Obwohl der Mund fest geschlossen war, entwichen immer wieder ein paar Luftblasen. Das Zwerchfell zuckte wild und erschütterte den ganzen Körper, so dass sie die Eisenstange nicht ruhig vor sich halten konnte. Ihre Nippel standen deutlich vor und waren ...