1. Das Schnitzel


    Datum: 20.05.2020, Kategorien: Schamsituation

    „Meinst du nicht, dass wir damit eine Grenze übersreiten?“, fragte sie und strich sich die Haare zurück.
    
    „Warum, es ist doch alles wie immer: Du stehst in der Küche und bereitest das Essen zu.“, kam es brummend von oben.
    
    „Aber iss bin heute extra zum Fleischer gangen und hab Sweinesnitzel gekauft“, protestierte sie.
    
    „Ein Pferd kommt mir auch nicht auf den Tisch!“, empörte er sich. Das Messer glitt durch die Panade, durchschnitt Bänder und Sehnen und zerteilte schließlich das zarte Muskelfleisch in mundgerechte Portionen.
    
    „Swei Stunden hab ich in der Küche gestanden!“, es ploppte, „ Zwei Stunden stand ich da und hab die Dinger flachgeklopft! Ich hab sie in Ei gewendet und dann in Semmelbröseln, zweimal! Und dann knusprig ausgebacken! Weißt du, wie weit Fett spritzen kann?“ Vorsichtig befühlte sie die rauen Stellen auf ihren Armen.
    
    „Dann hattest du ja genug Zeit, dich mit ihnen zu beschäftigen. Hast du ihnen noch Namen gegeben? Übrigens: Der Pfeffer fehlt!“, erwiderte er gelangweilt. Sanft strich er ihr über das Haar und drückte den Kopf zurück an seinen Platz.
    
    „Aber iss wollte sehen, wie du diss freust! Und iss hab genauso viel Pfeffer genommen wie immer!“ Langsam spürte sie, wie ihre Knie auseinander rutschten und die Oberschenkel schmerzhaft gespreizt wurden. Sie wusste nicht, was ihr mehr wehtat: die Knie wegen dem harten Boden, die Schenkel vom Dehnen, das Loch von letzter Nacht oder die Lippen vom ständigen Reiben. Vorsichtig umklammerte sie die ...
    ... Stuhlbeine, um ihr Gewicht von den Knien auf den Oberkörper zu verlagern. Ein kleiner Tritt gegen den Brustkorb ließ sie wieder zurücksinken.
    
    „Hilde, ich hab dir doch gesagt, dass ich in Ruhe essen will!“, rief er gereizt und schnitt sich schmatzend das nächste Stück ab. „Nicht nachlassen, zum Nachtisch muss er stehen!“
    
    Er musste stehen. Natürlich. Aber leider stand er seit Jahren nur noch auf, wann er wollte. Vor allem: Wann ER es wollte. Schon oft hatte sie ihn gesehen, wie er erhobenen Hauptes dasaß und die bewundernden Blicke des Mädchens auf dem Bildschirm genoss. Vermutlich sprach sie nicht einmal Deutsch. Solange ihre Augen dabei glänzten, konnte sie auch sagen ‚Indien ist die Hauptstadt von Amerika‘, ‚Sauerstoff ist ein Metall‘ oder ‚Du notgeiler, faltiger alter Mann, der genug Geld hat, um sich die Illusion ewiger Jugend zu erkaufen, solltest du mich einmal anfassen, wird dir mein Freund den Schwanz abschneiden!‘, Hauptsache, er war ein großzügiger Mensch, den man anbeten konnte.
    
    Sie atmete aus und begann stärker zu saugen. Ihre Geschmacksknospen wurden an seinem Faltenberg abgeschürft wie die Hände der Bergarbeiter, die irgendwann das Sonnenlicht hassten, weil sie es so selten sahen.
    
    „So ist es besser!“, lobte er und strich mit der fettigen Hand über ihren Rücken.
    
    Nach einer Weile des Schneidens, Schmatzens und Kauens fuhr er fort:
    
    „Die Töle von Werners sollte man erschlagen! Jedes Mal, wenn ich rausgehe, kläfft mich das Vieh an! Springt am Zaun hoch, als ...
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