1. Zu neuen Ufern Ep. 05


    Datum: 19.05.2020, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    „Inter City 691, nach Wien Westbahnhof, Planabfahrt 16:10, fährt in Kürze vom Bahnsteig 4 ab. Bitte einsteigen, die Türen schließen automatisch. Wir wünschen Gute Reise."
    
    Dies oder so ähnlich tönte es aus den Lautsprechern vom Salzburger Hauptbahnhof. Geschlaucht lässt Andrea sich in die Sitzpolsterung des 2.Klasse Wagons fallen. Die beiden großen Tragetaschen hatte sie einfach auf dem Sitz gegenüber abgestellt. Zum Hochheben ins Gepäckfach, war sie momentan einfach zu schwach. Sie musste erst einmal zur Ruhe kommen.
    
    So ein Ordertag auf der Mode-Fachmesse war doch immer wieder anstrengend. Jedes Mal nahm sie sich vor, keine Neuheiten sofort mitzunehmen, sondern auf der Messe prinzipiell nur zu ordern. Aber immer wieder kam es anders und sie konnte dann doch nie widerstehen, gewisse Musterstücke, sofort zu erwerben. So auch dieses Mal. Einige paar super schicke Einzelstücke, die ihr ins Auge stachen, hatte sie dennoch wieder sofort fürs Geschäft erworben. Sie wird diese umgehend, wahrscheinlich gleich morgen, in der Boutique als Messeneuheiten präsentieren.
    
    Aber heute hatte sie zu allem Überfluss auch noch Stress, diesen Zug zu erreichten. Sonst hätte sie auf die nächste Verbindung über eine Stunde am Bahnhof warten müssen, welch ein grauenvoller Gedanke. So saß sie nun, zwar abgehetzt und matt, aber doch ziemlich zufrieden, im Abteil.
    
    Mit einem kleinen Ruck setzte sich der Zug sanft in Bewegung. Ruhig glitt er aus dem Bahnhofsgelände und gewann rasch an Fahrt. ...
    ... Andrea erhob sich noch einmal von ihrem Platz, um den Blazer ihres blauen Business Kostüms auszuziehen. Dabei hatte sie Gelegenheit, ihre Umgebung im Abteil genauer zu erkunden. Überrascht stellte sie fest, soweit sie es überblicken konnte, waren nicht allzu viele Reisende im Abteil. Wie angenehm, dachte sie, fürs nächste Mal muss ich mir diesen Zug merken.
    
    Entspannt lässt sie sich wieder in die Polsterung sinken. Andrea hatte einen Sitzplatz auf der rechten Seite in Fahrtrichtung, etwa in der Mitte des Wagons gewählt. Die meisten Plätze waren jeweils an beiden Enden, bei den Ausgängen belegt. Unmittelbar neben und hinter ihr waren die Plätze leer. Nur in der Bankreihe vor ihr, waren links, zwei Plätze gegen die Fahrtrichtung belegt. Von einem jungen Pärchen, Studenten die nach Wien fuhren, wie sie aus ihrem Gespräch entnehmen konnte.
    
    Wie alt werden die wohl sein? Zwanzig vielleicht, viel älter nicht.
    
    Eigentlich konnte Andrea von ihrem Sitzplatz aus nur das Mädchen sehen, da es wie sie, auch auf der inneren Gangseite saß. Sie hatte langes, glattes, schwarzes Haar und große, mandelförmige, dunkle Augen. Ihre sehr hübschen, ebenmäßigen Gesichtszüge, hatten irgendwie etwas Madonnenhaftes. Vom Burschen, auf der äußeren Fensterseite, konnte sie nur die Schulter erkennen, da der Rest von Ihm, vom gegenüber liegenden Sitz verdeckt wurde. Sie hätte sich schon weit vorbeugen müssen, oder auf den Fensterplatz hinüber rutschen, um ihn gänzlich sehen zu können.
    
    Andrea spürte, ...
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