1. Das Verlieren der Unschuld Teil 01


    Datum: 12.05.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Glauben nicht teilen konnten. In der Schule musste sich jeder beweisen, indem er Markenklamotten getragen hat, oder andere Mitschüler gehänselt hat, aber Mozarella-Mira wurde in der Kirche von alle ohne Gegenleistung gemocht.
    
    Auch heute hege ich noch engen Kontakt zu meiner Gemeinde und glaube an die Taten von Jesus Christus, aber ich weiß, dass viele Menschen eine solche Religiösität kritisch beäugen und zum Teil auch verachten. Diese Religiösität steht aber nicht im Zentrum meiner folgenden Ausführung, ich erwähne sie nur, um euch ein Bild meines damaligen Ich's zu zeichnen.
    
    Wenn ihr dem Glauben nichts abgewinnen könnt, sollen euch die vergangenen Zeilen bitte nicht von der Lektüre der Tagebucheinträge abhalten. Ich denke, dass ihr auch so meine Ausführungen genießen könnt!
    
    Die Beschreibung meines damaligen Charakters klingt sehr langweilig, aber ich hatte stets eine blühende Fantasie und hab mir Geschichten ausgedacht und sehr viel Musik gemacht. Ich habe fast täglich Klavier gespielt und viel gesungen. Heutzutage bin ich sicherlich extrovertierter, eine Folge der Geschichte, die ich euch nun nicht länger vorenthalten möchte.
    
    Beginnen werde ich circa drei Monate nach meinem Abitur und drei Wochen nach Beginn meiner Arbeit im Altenheim.
    
    Ich war zu dieser Zeit noch mit meinem ersten Freund zusammen, den ich im Zeltlager des Kirchenkreises kennen gelernt habe. Stefan. Unsere Beziehung bestand aus gemeinsamen Kinogängen, Fernsehabenden, Essen gehen und ...
    ... schüchternen Küssen. Rückblickend muss ich eingestehen, dass ich nicht einen einzigen Zungenkuss mit ihm ausgetauscht habe. So gesehen war es also kein Wunder, dass es mal zu dem Streit kommen musste, mit dem ich hier beginnen möchte:
    
    Sonntag, der 18.09.2011
    
    Liebes Tagebuch,
    
    ich weine.
    
    Ich glaube so intensiv wie gerade habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht geweint. Die letzte Stunde lag ich nur in meinem Bett und habe meinen Tränen freien Lauf gelassen. Papa hat vorhin geklopft und ich habe ihn schreiend weggeschickt. Dabei gilt ihm gar nicht meine Wut.
    
    Nein, sie gilt einzig und allein Stefan! Ja, ich habe in den letzten Tagen immer betont, wie glücklich ich mit ihm bin, und dass wir total auf einer Wellenlänge sind, aber heute hat er alles kaputt gemacht, was wir in den vergangenen drei Jahren aufgebaut haben.
    
    Stefan war derjenige, den ich heiraten wollte. Ich wollte mit Stefan einmal Kinder haben und mein Leben verbringen. Stefan war mein Schatzi!
    
    Aber ich fange besser von vorne an...
    
    Heute Mittag nach dem Gottesdienst hat mich Stefan zum Brunchen in unser Café eingeladen. Ich dachte, es wäre wieder eine seiner liebevollen Gesten, aber scheinbar hat er den ganzen Tag exakt durchgeplant. Beim Essen haben wir nur über Belangloses geplaudert. Hauptsächlich ging es dabei um unseren Gospelgesang in der Kirche. Während ich dies niederschreibe kommt es mir bereits vor, als wäre der Gottesdienst bereits Tage her. Im Anschluss sind wir zu ihm nach Hause gefahren. ...
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