Verzweifelt
Datum: 28.04.2020,
Kategorien:
Romantisch
Der Mann ging mitten in der Nacht über dir Brücke. Er wohnte auf der anderes Seite des Flusses. Florian Hansen wollte nach Hause, er war guter Laune und kam von einem geselligen Abend mit seinen Freunden. Mitten auf der Brücke sah er eine schlanke Gestalt am Geländer stehen, die in das Wasser blickte. Die langen Haare der Gestalt leuchteten in der nächtlichen Beleuchtung hellblond. Als er näher kam, sah er dass die Schultern der Gestalt heftig zuckten. Bald konnte er auch das laute Schluchzen hören. Florian hörte ein wirklich verzweifeltes und herzerweichendes Schluchzen. Jetzt erkannte er, dass es eine Frau war.
Plötzlich bewegte sich die Frau. Sie kletterte auf das Brückengeländer. Florians Herz blieb stehen. Für ihn war klar, die Frau wollte in den Fluss springen. Er beschleunigte seine Schritte, achtete jedoch darauf, dass er so wenig Geräusche machte, wie möglich. Er wollte sie nicht verschrecken und sie erreichen, bevor sie ihn bemerkte. Glücklicherweise sprang sie nicht sofort sondern setzte sich auf das Geländer, die Beine hingen frei über dem Wasser. Es bedurfte nur noch eines kleinen Rucks und sie würde abstürzen. Ihre Hände stütze sie neben ihrem Po auf das kalte Metall, auf dem sie saß.
Florian gelang es, sie zu erreichen, ohne dass sie ihn bemerkte. Er trat lautlos hinter sie. Er legte eine Hand auf die ihre, jedoch bereit, blitzschnell zuzugreifen, wenn sie tatsächlich versuchen sollte, ins Wasser zu springen. Leise sagte er: "Ist es denn so sehr schlimm?" ...
... Laut schluchzte sie auf. Weinend entfuhr ihr: "Jahahaha..." Da erst registrierte sie, dass sie nicht mehr alleine war. Ihr Kopf ruckte zu ihm herum und ihr Körper spannte sich. Es sah, dass sie sich abdrücken und springen wollte. Sofort schlang er von hinten beide Arme um ihre Hüften und hielt sie fest. So konnte sie nicht weg und er konnte sie auf dem Brückengeländer halten. "Bitte, bitte tun sie es nicht!!" "Lassen Sie mich los!! Verschwinden Sie!!" "Bitte, tun Sie es nicht! Was Sie vorhaben, kann doch keine Lösung sein!" "Ach was wissen Sie denn schon!! Sie haben ja keine Ahnung .... gar keine!!" "Das stimmt", erwiderte er. "Ich habe keine Ahnung, um was es Ihnen geht. Aber eines weiß ich: Ich will nicht zusehen, wie sie springen. Ich will nicht zulassen dass sie mir das antun!!" Fest presste er sie dabei mit ihrem Rücken an seine Brust. "Ihnen?!? Wieso Ihnen antun?? Ich springe doch und nicht Sie!!" "Das stimmt auch wieder. Aber etwas haben Sie dabei vergessen, dass ich damit weiter leben muss. Ich hätte es verhindern können und muss damit weiter leben, wenn sie springen. Und das will ich nicht. Darum bitte ich sie: Tun Sie mir das bitte nicht an. Kommen Sie herunter. Bitte." Sie drehte wieder ihren Kopf nach hinten und sah in jetzt an. Sie erkannte trotz ihrer Verzweiflung, dass er seine Worte ernst meinte, sehr ernst. Außerdem konnte sie sowieso nicht springen, solange er sie fest hielt. Und wie es aussah, würde er sie auch nicht los lassen. Er würde sie nicht springen ...