Das Kartenhaus 01
Datum: 13.04.2020,
Kategorien:
Sehnsüchtige Hausfrauen
... Monate nach Ralfs Geburt hatte ich wieder meine ursprüngliche Figur.
Ich war stolz auf einen Körper, der auch ohne Sport zu treiben, rank und schlank war. Mein Busen war groß und fest, die Hüften schmal, die Beine nicht besonders lang, aber immerhin sehr schön geformt. Die dunkelbraunen Haare hatte ich ungehindert wachsen lassen, nachdem ich sie vor der Hochzeit auf Nackenlänge kürzen ließ. Inzwischen fielen sie in sanften Wellen bis weit über die Schultern. Am meisten freute es mich, dass die befürchteten Schwangerschaftsnarben ausgeblieben sind.
Insgesamt war ich zufrieden mit meiner Figur und meinem Aussehen. Es machte mir wieder Freude, mich elegant und fraulich zu kleiden. Vielleicht würde Dieter daran Gefallen finden und endlich mal wieder mit mir schlafen.
Das war ein Trugschluss. Dieters Interesse beschränkte sich auch weiterhin nur auf ein deftiges Abendessen und das abendliche Fernsehprogramm. Die Sonntage verbrachte er als Schiedsrichter bei Fußballspielen in irgendwelchen Kreisklassen.
„Dieter, wie soll das mit uns weitergehen?" fragte ich ihn eines Abends aus heiterem Himmel. „Wir sind verheiratet. Ich bin eine normale junge Frau mit eben deren Bedürfnissen. Und wenn ich das richtig beurteile, bin ich auch nicht hässlich.
Wir gehen nie zusammen aus. Uns besuchen keine Freunde. Du spielst nie mit unserem Sohn und kümmerst dich auch sonst nicht um ihn. Du bemerkst nicht mal, wenn ich mich für dich schön mache. Warum schläfst du nicht mit mir?" Ich ...
... versuchte bewusst, keinen klagenden Ton aufkommen zu lassen.
Mein Mann antwortete mir nicht sogleich. Als ich schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete und mich schweigend aus dem Sessel erhob, um in der Küche die Spülmaschine einzuräumen, kam doch noch eine Äußerung von ihm.
„Ich wollte dich nicht heiraten. Du hast mich mit dem Kind überrumpelt und unter Druck gesetzt. Ich liebe dich noch nicht einmal."
Er sah nicht mal vom Fernseher weg, als er das sagte.
Ich war sprachlos und sah meinen Mann ungläubig an.
Ohne auf diese ungeheuerliche Offenbarung einzugehen, ging ich in die Küche, setzte mich auf einen Stuhl und heulte mir fast die Seele aus dem Leib. Eine Ehe auf dem Papier war das so ziemlich Letzte, was ich mir gewünscht hatte. Das hätte mir jeder Monteur aus Omas Gasthof auch bieten können. Irgendwann wich meine Enttäuschung einer Trotzreaktion.
„Ok, mein Lieber. Leb du dein Leben, wie du es willst. Ich werde dich nicht daran hindern. Genauso wenig wirst du mich daran hindern, dass ich mir jetzt hole, was du mir nicht geben willst", dachte ich bei mir.
Damit gab ich meinen zukünftigen, bisher noch unbekannten Liebhabern den Startschuss. Der erste, der ihn hörte, war Heinz.
Heinz war Geschäftsführer eines Grabsteinhandels und unser direkter Nachbar. Er war etliche Jahre älter als ich. Aber noch immer ein attraktiver Mann. Und schon seit ich in dieses Haus zog, mein glühender Verehrer. Einzig die Tatsache, dass er mit meinem Mann schon seit ...