1. Das Kartenhaus 01


    Datum: 13.04.2020, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... schwarzen BH mit halben Körbchen. Nun noch ein enger schwarzer Rock, der kurz über dem Knie endete.
    
    Ich sah in den Spiegel. Und war alles andere als begeistert. Ich sah aus wie eine C&A Verkäuferin auf Männerjagd.
    
    Wenn schon, denn schon. Aus der untersten Reihe meines Schuhschranks suchte ich die schwarzen High Heels mit den besonders hohen Absätzen hervor. Sie waren ein Geschenk von Claudio. Anfangs hasste ich die Dinger. Claudio fand sie geil.
    
    „Oh Bellisima. Trag sie. Dein Gang wird noch eleganter, deine schönen Beine werden noch länger und dein Popo macht mich noch verrückter nach dir." War das nun ein Kompliment? Egal.
    
    Ich tat ihm den Gefallen und trug die Schuhe. Wenn er es wollte, sogar im Bett. Inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt und musste meinem verstorbenen Lover recht geben.
    
    Mein Arsch wirkte knackiger, die Beine länger und inzwischen konnte ich sogar sehr gekonnt auf den hohen Absätzen gehen. Muss ich aber nicht jeden Tag haben. Im Laden würde ich sie sofort gegen meine Mokassins tauschen.
    
    Ein kurzer Blick in den Spiegel. 3 Schritte hin und her. OK. Ich war zufrieden mit mir.
    
    Der Tag im Laden zog sich wie ein ausgelutschtes Kaugummi in die Länge. Ich fieberte dem Feierabend entgegen. Würde er wieder unter den Kolonaden stehen?
    
    Der letzte Kunde hat den Laden verlassen. Ich schloss schnell die Tür, frischte mich vor dem kleinen Spiegel in der Toilette auf und zog die Heels an.
    
    Ich schlug einen anderen Weg zur Haltestelle ein und ...
    ... ging die Kolonaden von der anderen Seite an.
    
    Ich sah ihn schon von weitem. Micha stand an der bekannten Stelle und starrte zu der Bushaltestelle.
    
    Der Bus kam und ich war nicht zu sehen. Seine Enttäuschung war ihm schon an der Haltung anzusehen. Er sah dem Bus hinterher und ging dann langsam zu seinem Auto. Er tat mir wirklich leid.
    
    Noch heute Abend würde ich ihn voll und ganz entschädigen.
    
    „Hallo Micha." Ich tippte ihm auf die Schulter, als er seinen Wagen aufschloss.
    
    Michael zuckte zusammen, drehte sich um und sah mich völlig überrascht an.
    
    „Hallo, .... hallo Frau E", stotterte er. Dabei wurde er wieder rot im Gesicht und reichte mir zaghaft die Hand. Ich hatte wirklich Mühe, ein breites Grinsen zu unterdrücken.
    
    Die Schüchternheit des Jungen hätte spätestens jetzt den Jagdtrieb einer Nonne erweckt. Meiner war schon lange wach.
    
    Wir tauschten uns kurz mit den üblichen Floskeln aus. Als ich mich verabschieden und zur Haltestelle gehen wollte, zeigte er endlich, dass er doch einen Arsch in der Hose hatte.
    
    Ich hätte es ihm einfacher machen können. Aber er sollte lernen, endlich mal über seinen Schatten zu springen.
    
    „Darf ich sie nach Hause fahren?" Eine ganz einfach gestellte Frage. Ohne die übliche Floskel:„Ich muss sowieso in die Richtung." Na immerhin. Das war ja schon mal ein Anfang.
    
    „Gerne. Der Bus ist mir vor der Nase weggefahren. Aber nur, wenn es kein Umweg für dich ist."
    
    „Nein, nein. Natürlich nicht. Ich wohne gleich in ihrer Nähe", ...
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