1. Süßer Vogel Jugend! Kapitel II


    Datum: 30.03.2020, Kategorien: CMNF

    ... lagen blank und ich hatte, wenn ich ihre Verzweiflung sah, sofort gute Laune. Papa fragte jedesmal wenn wir uns trafen, ob „es“ mir sehr zusetze. Ja, er nannte Mutter nur noch „es“ und lustiger Weise war ich verantwortlich dafür. Ich war einen Tag vor einem gemeinsamen Abendessen, im Kino gewesen und hatte „
    
    Das Schweigen der Lämmer“, diesen US-amerikanischen Thriller gesehen. Clarice Starling jagt den Serienmörder Buffalo Bill. In diesem Film gibt es einen Ausspruch von Buffalo Bill und den gab ich während des Abendessens wieder, als Papa mich fragte:“ Wie geht’s deiner Mutter, was macht sie so?“.
    
    Antworte ich:„Es hat sich heute die Haut mit Lotion eingerieben“. Seit dem war Mutter für Papa meistens nur noch „es“.
    
    „
    
    Rebecca ich will deiner Mutter eine bestimmte Summe anbieten, dich sozusagen freikaufen. In Kenntnis der Person deiner Mutter, denke ich, sie wird darauf eingehen“,schlug Papa vor. Er bewohnte einen schönen Bungalow mit reichlich Platz und eigentlich hätte ich sein Angebot sehr gerne angenommen, hätte sehr gerne mit ihm zusammen gelebt, ihn jeden Tag sehen, mit ihm sprechen, ihn in den Arm nehmen, ihn drücken, wann immer ich wollte, ja das wäre der Inbegriff von Glück. Als ich aber fragte:“Wieviel musst Du ihr dafür zahlen?“ und er antwortete: „Denke es wird mit fünfzig zufrieden sein“. War die Sache für mich erledigt, soviel Geld gönnte ich ihr nicht: „Niemals Papa, niemals, nur über meine Leiche“. Sorry, bin jetzt abgeschweift, immer wenn ich von ...
    ... Mutter erzähle geschieht das, bin immer noch zu uncool dafür.
    
    Zurück zur Gartenparty.
    
    Sven und ich setzten uns zu Manu und ich frage:“ Wo isser denn nun dein Traumprinz?“.
    
    „
    
    Dort, da kommt er gerade. Hans-Peter hier, hierher, hier sind wir“, stand auf und winkte ihm zu. Hans-Peter
    
    war
    
    etwa
    
    1.80
    
    Meter
    
    groß und hager, hatte kurze dunkelbraune Haare
    
    . Und irgendwie ging er... komisch, seine Arme lagen nicht am Körper, sondern waren leicht abgewinkelt, wo hatte ich das schon mal gesehen? Ach ja, Revolverhelden in Western gehen so. Er herrschte sie sogleich an: „Schrei hier mal nicht so rum, nur kein Aufsehen“. Er schaute auf Sven und mich:“ Was sind`n das für zwei?“. Manu stellte uns vor.
    
    „
    
    Und was macht ihr beruflich, nichts möcht ich wetten?“.
    
    „
    
    Schule und Du?“ fragte ich.
    
    „
    
    Wie Schule“, er lachte: „Ihr seid doch schon zu alt für Schule, ein paarmal sitzengeblieben, was? Naja ihr macht auch nicht den schlauesten Eindruck“. Manu griff ein: „Die zwei gehen aufs Gymnasium, das geht bis man achtzehn ist“. Er fuhr sie an: „Hältst Du mich für einen Idioten, natürlich weiß ich, dass ein Gymnasium länger geht wie ne normale Schule“. Und zu mir:“So so Gymnasium also, konnte ich ja nicht wissen und was sind deine Lieblingsfächer?“ fragte er nun etwas freundlicher. „Geschichte und Latein“, antwortete ich.
    
    „
    
    Ich mag keine Geschichte, ich lebe hier und heute, was früher war ist mir egal. Immer diese ollen Kamellen, wie man sich dafür ...
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