1. You And Me against the World Ch. 03


    Datum: 03.12.2017, Kategorien: Schwule

    ... eifrig beschäftigten Jona sahen sie sehr wohl, wer ihn da ständig beobachtete.
    
    „Der Schmetterling sucht neue Opfer", raunte Erik und Fredrik nickte voller Unheil. „Und mich würde es nicht wundern, wenn das Schicksal diesmal unseren Neuen trifft", flüsterte er mit Seitenblick auf den Müslitestenden zurück. Oh weh... wenn der nur wüsste...
    
    Erik seufzte in seine Cornflakes, wandte den Blick dann ab von dem rabenschwarzen Jona, der nun mit dem Honig kämpfte. Er hatte es immerhin schon fertiggebracht, sich die klebrige Substanz an die Nase zu schmieren, dann musste er es also auch hoffentlich irgendwann schaffen, diese seltsame Flasche so zu drücken, dass was rauskam und auf dem dafür vorgesehenen Platz landete, nämlich seinem Toastbrot, anstatt das Ziel um einiges zu verfehlen und Jonas Gesicht so selbstlos zu verschönern...
    
    Im nächsten Moment umspielte Erik ein allzu vertrauter Geruch. Sein Herz tat einen schmerzhaften Stolper, als Lauri an ihm vorbeiging und dabei ganz sanft mit seinem langen Elfenblondhaar Eriks nackte Schulter berührte, die aus dem Camouflage-Tanktop herauslugte.
    
    Erik durchlief ein Schauer, wie jedes Mal, wenn Lauri ihn berührte.
    
    Der Zwölftklässler drehte sich im Gehen um, grinste ihn schamlos an und sah dabei so verboten schön aus, dass es Erik für einige Herzschläge schwindelte. Sein kleiner Sklave. Lauri war allein sein - zumindest dann, wenn die Nächte ihren dunklen Schleier der Verschwiegenheit über das Internat legten. Tagsüber ...
    ... jedoch... - und nun wurde Eriks Blick wieder dunkel - ...tagsüber gehörte Lauri der Anderen. Eriks unliebsamer Konkurrentin.
    
    Lauri hielt direkt auf sie zu, ließ sich von ihr mit einem Kuss auf die Stirn begrüßen und nahm dann neben ihr Platz. Sofort lag ihre Hand besitzergreifend auf seiner Schulter. Ihr helles Kichern perlte zu Erik herüber.
    
    Es war ein sauberer Schnitt mitten durchs Herz, jedes verfluchte Mal, wenn er die beiden zusammen sah.
    
    Erik zwang sich, seinen Augen abzuwenden von Lauri und seiner Freundin. Er durfte sich nichts anmerken zu lassen von dem Gift, das sich ätzend in sein schmerzendes Herz fraß. Irgendwann, das hoffte er zutiefst, würde Lauri einsehen, dass dieses Mädel nichts für ihn war, und sich voll und ganz zu Erik bekennen. Und bis dahin würde Erik ihre gemeinsamen Nächte genießen und sich im Laufe der Tage nicht ansehen lassen, wie sehr er den blonden Finnen aus der Zwölften liebte.
    
    Fest entschlossen, sich dieser irrsinnigen Hoffnung nicht berauben zu lassen, stand Erik wortlos auf, schnappte sich sein Tablett und achtete beim Abräumen seines Frühstücks genau darauf, weder an Lauris Tisch vorbeizukommen noch den Blonden in irgendeiner Weise anzusehen.
    
    Jona, dem nicht entgangen war, dass Erik im Begriff war zu türmen, schaute Fredrik verwirrt an. „Macht er das öfters?"
    
    „Ja", seufzte Fredrik und biss von seinem Vollkornbrot ab.
    
    „Frag nicht", fügte er hinzu, als er Notiz davon nahm, dass Jona die Neugierde nahezu aus dem hübschen Gesicht ...