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Weeslower Chroniken - Teil II - Nadine 2000 Die FKK-Studentin
Datum: 22.03.2020, Kategorien: Kunst,
... war sie auch noch nicht so recht auf den Geschmack gekommen, sich unter den Kommilitonen Freunde zu suchen – mit Ausnahme ihrer beiden echt netten WG-Mitbewohnerinnen, mit denen sie sogar gemeinsam zum FKK gehen konnte. Nein, ihr Kopf war noch zu sehr woanders. Und auch ihre Kleidung war hier eine andere. Klar, sie trug knappe Shorts, kurze Röcke, die engsten Tops. Aber das taten andere Studentinnen im Sommer ja auch. Hier an der H:S trug sie jedoch auch immer einen BH, etwas, was sie in Weeslow längst nicht mehr tat. Und ein Unterhöschen war hier Pflicht, was in Weeslow auch nicht immer galt. Dort stand sie für totale, freie Nacktheit. Umso mehr passte dort auch ein freizügiges Outfit zu ihrer Aufgabe, zu ihrer Berufung als „FKK-Botschafterin“, wie sich die vier Freunde selbst mit einem Augenzwinkern bezeichneten. Nicht so hier. Und sie wollte hier auch nicht durch dumme Zufälle oder Situationen als Freiwild angesehen werden. In Weeslow konnte man ihre Offenherzigkeit richtig einordnen. Aber an der H:S? So stand sie nun nach ihrer Lauf-Einheit am Vormittag in ultraknappen Sport-Pants und einem ebenso knapp bemessenen bauchfreien Sport-Top, beides in schwarz, vor der Mensa und überlegte, was sie als nächstes tun wollte. Sie würde heute nicht mehr nach Weeslow zurück fahren, denn am morgigen Tag hatte sie noch einen wichtigen Termin, eine mündliche Präsentation ihrer Seminararbeit. Erst dann begannen auch für sie die Ferien. Aber lernen musste sie dafür auch nicht ...
... mehr, sie kannte den Inhalt in- und auswendig. Sie schaute zum Himmel. Es war Badewetter, eindeutig. In diesen Fällen fuhr sie an den nah gelegenen Müggelsee. Dort gab es einen schönen Nacktbadebereich. Also los, dachte sie, ich spare mir das Duschen und Umziehen zu Hause und fahre einfach direkt hin. "Hey, Nadine, hast Du Lust mit uns baden zu gehen?" Sie drehte sich um. Von hinten hatte sich Malte genähert, Malte Michaelsen. Malte von Putbus nannten sie ihn, weil auch er von der Insel Rügen kam. Oder auch Malte, die Sportskanone. Nadine kannte ihn schon seit der Einführungsveranstaltung und fand ihn eigentlich ganz nett. Er war einer der wenigen, mit denen sie ab und an ein Wort wechselte. Sie hätte sich vorstellen können, sich mit ihm anzufreunden, wenn er nicht diesen entscheidenden Fehler gehabt hätte, allzu offensichtlich zu glauben, dass er irgendwie bei ihr landen könnte. Überhaupt, dass er bei allen Mädchen einfach so landen könne. Nein, auf so etwas stand sie gar nicht. Sie wollte nicht mit ihm in ein Freibad oder so. Schon gar nicht wollte sie dorthin, wohin die vier gehen würden - oder umgekehrt die vier dahin mitnehmen, wohin sie jetzt gehen wollte. Aber ebenso wenig wollte sie unhöflich sein. "Wer ist ´uns´?" fragte sie also und schaute suchend an ihm vorbei. Er nannte drei weitere Namen, alles Jungs, und keiner davon mit der Kraft oder Ausstrahlung, ihre Meinung zu ändern. "Nein, sorry, ich kann nicht, ich bin schon verabredet." log sie mit einem ...