Das zweite erstemal Teil 1
Datum: 14.03.2020,
Kategorien:
Erstes Mal
Seit fast einer Stunde saßen Marie und ihr Mann Rouven im Wohnzimmer ihres repräsentativen Hauses, daß in einer gehobenen Wohngegend am Rande der Stadt, sich unauffällig in eine ganze Reihe von fast villenartigen Anwesen entlang einer ruhigen Baumallee einfügte. Der geschmackvoll eingerichtete Raum, in desse Mitte um einen antiken, runden Marmortisch ein Chaiselongue im Chesterfield-look sowie zwei dazugehörige prunkvolle Lehnsessel standen, hatte mit seinem übrigen hochwertigem Mobiliar auf wohltuende Art eine beruhigende Wirkung auf seine Bewohne, kündete er doch von einer sicheren Gelassenheit bei der sich Gute Zeiten von Epoche zu Epoche den Stab von Generation zu Generation weitergaben. Auch wenn das Haus seit jeher eher ein Ort der Ruhe und Zurückgezogenheit war, so war gerade heute nach Außen hin diese Zurückgezogenheit ganz besonders, denn in allen Räumen waren schon am frühen Nachmittag die schweren, blickdichten Samtvorhänge aller Fenster des Hauses zugezogen worden und in den Räumen erhellte nun das angenehme Leuchten von Glühbirnen die gemütliche Ruhe.
Seit fast einer Stunde hatten die beiden so gut wie kein Wort gewechselt und es herrschte eine fühlbare Spannung, deren fast elektrische Kraft in der Luft lag und förmlich auf der Zunge schmeckbar sein musste.
Rouven, ein gutaussehender und erfolgreicher Anwalt anfang 50, trug seinen besten Anzug, in dem er besonders stattlich und souverän aussah. Er saß in seinem Sessel, auf seinen Knien lag ein ...
... aufgeschlagenes Buch aber sein Blick ruhte seit vielen Minuten nun schon wie gebannt auf den Zeigern einer einige Meter von ihm entfernt leise tickenden, antiken Kaminuhr, und obwohl er dort völlig bewegungslos saß hatte er einen recht hohen Puls und er spürte, daß auch seine Atmung eher zu einem Waldspaziergang passte als zu bewegungslosem Sitzen im bequemen Sessel. Er bemühte sich erfolgreich, daß Marie von seiner Nervosität nichts mitbekam. Ihm war klar, daß seine Marie selbst noch viel nervöser sein musste als er und umsomehr wollte er ihr ein sicheres Gefühl dadurch geben, das er die Situation ruhig und souverän überblickte. Sein Blick ruhte auf der Uhr deren Gang er noch nie so Ambivalent empfunden hatte….zwar bewegten sich die Zeiger mit geradezu grausamer Unaufhaltsamkeit auf 17 Uhr zu und doch verging die Zeit gefühlt, wie gehen im tiefen Wasser bei dem man das Ziel scheinbar auch nie oder nur mit großen Mühen zu erreichen vermag. Und so fixiert wie sein Blick auf die Uhr, so fixiert waren auch seine Gedanken auf das, was um 17 Uhr beginnen sollte und was wahrscheinlich ein bis zwei Stunden lang dauern würde und was wohl auch vieles in der Zukunft verändern würde. Danach würden alle beteiligten bestimmt Verändert sein, vermutete Rouven. Rouven hoffte zutiefst, daß es Marie in jedem Moment des kommenden Geschehens gut gehen werde. Er hoffte, das er sofort erkennen würde wenn es ihr eben nicht gut gehe und er dann den Schutz würde bieten können, zu dessen Garantie er sich gegenüber ...