Haxnbruch
Datum: 08.03.2020,
Kategorien:
Romantisch
... hätte er auf die zweite Staatsbürgerschaft verzichtet. Die zweite Lage, der zweite Schüttler, allerdings schon deutlich abgeschwächt. Nach dem Dritten, erkannte er die herbe Würze des Enzians und wurde mit der bayerischen Ehrenbürgerschaft bedacht.
So weit so gut, die Wirkung des Alkohols auf den leeren Magen nach dem Sport lockerte ihn enorm. Nach einer Weile, das Essen war noch immer nicht da, schickte Franzl Irene mit den Worten: "geh, schau mal wo euer Essen bleibt. Rosi wird sich sicher tierisch freuen, wenn du mal zu ihr in der Küche reinschaust. "Das sagst du mir erst jetzt, dass Rosi da ist" beschwerte sich Irene und lief sofort los.
Franzl begann zu reden und brachte das Thema ohne jeden Schnörkel auf den Punkt. "Ulf, jetzt mal von Mann zu Mann. Du musst wissen, dass ich Irene schon sehr lange kenne und schätze. Sie ist fast wie meine zweite Tochter. Irene hat vor drei Jahren eine riesige Enttäuschung erlebt, von einem Kerl, der eine wirkliche Drecksau war. Er hat sie so tief verletzt, dass kein männliches Wesen außer mir, ihrem Bruder und ihrem Neffen näher als zwei Meter an sie heran kamen. Dass Sie dir geholfen hat; hat mich mehr als gewundert! Gut, so weit ich dich kennen gelernt habe und Irene vertrauen kann, ist das wohl in Ordnung. Ich weiß, es ist unnötig, dass ich dir das sage, aber der, der ihr noch einmal weh tun sollte, der überlebt es nicht! Das habe ich mir geschworen."
Franzls Worte wirkten für einen Moment in Ulf nach." Danke, Franzl dass du ...
... so offen zu mir bist. Ich denke, du hast mich gleich durchschaut. Ich glaube ich kann nachempfinden was Irene ertragen haben muss. Ich habe etwas Ähnliches hinter mir. Allerdings ist es schon länger her. Und ich gebe dir mein Wort, Irene ist jemand die viel zu schade für Spielchen ist. Ich spiele nicht. Niemals, weder um Gefühle noch um Geld"! Sie schauten sich mit festem Blick in die Augen und erkannten, wie ernst sie es meinten. Beide!
In dem Augenblick, als sie sich aus einem Gefühl der Übereinstimmung wortlos und fest die Hand gaben, betrat Irene mit einem dampfenden Tablett den Gastraum, sah die beiden Männer sich mit ernster Mine gegenüberstehen, wie sie ihre Hände drückten und erfasste die Situation mit einem Blick.
Das Essen wurde aufgetragen. "Jetzt kann ich euch noch einen hervorragenden Roten empfehlen. Findet mal selber raus was das für einer ist. Quasi maskierte Weinprobe". "Ich wollte eigentlich heute Abend noch nach Hause..." Ulfs schwacher Einwand wurde weggebügelt. Jede Menge Zimmer frei, Platz genug, Superrotwein, Sünde ihn stehen zu lassen; all das eliminierte seine letzten zaghaften Gedanken an die Heimfahrt.
Das Essen war hervorragend, der Wein ein Traum, die Stimmung ausgelassen und locker. Während des Essens kam es Ulf ein paar Mal vor, als berührte er Irenes Arm. Ein angenehmer, warmer Hauch schien ihn zu streifen. Sie sahen sich erstaunt, ja überrascht an um festzustellen, dass eine Berührung des Anderen völlig ausgeschlossen war.
Mitten ...