1. Haxnbruch


    Datum: 08.03.2020, Kategorien: Romantisch

    "Viel Spaß und Hals- und >Haxnbruch" wünschte Jörg. "Impotenz und Haarausfall" konterte Ulf.
    
    Er machte, dass er aus dem Büro kam, es war schon 13 Uhr, schon lange wollte er weg sein. Jörg grinste fett hinter Ulf her, der sollte mal lieber seine Energie auf das andere Geschlecht lenken. Die Frauen wären dankbar und Ulf um einiges entspannter. So wird das nie etwas mit dem Kerl. Die beiden kannten sich schon etliche Jahre. Jörg glücklich verheiratet, war schon einige Male mit seinen niedlich wirkenden Verkupplungs-Versuchen, kläglich gescheitert. Ulf nahm es ihm nicht übel, hakte sie als liebevolle Freundschaftsdienste ab. Anfangs dachte Jörg, sein neuer Arbeitskollege sei schwul, so schreckhaft zog sich Ulf vom weiblichen Geschlecht zurück, wenn ihm eines jener zauberhaften Wesen zu nahe kam. Dann lernten sie sich näher kennen, wurden Freunde und Ulf ließ einmal in einer sehr bierseligen Stimmung einen Blick in sein sexuales Seelenleben zu. Das ermunterten Ulf und seine Frau zu anfangs zaghaften Versuchen ihn zu verkuppeln. Doch Ulf plagten gerade ganz andere Sorgen. Wenn er es bis 15 Uhr in die Loipe schafft, kann er noch zwei Stunden heizen, redete er sich gut zu. Die Sonne schien durch die wenigen, dünnen Schleierwolken, an den Föhnzigarren vorbei. Heute würde das Wetter noch gut reichen. Doch für das Wochenende war heftiger Schneefall und Wind angesagt. Da kannst du die Loipe vergessen.
    
    Der Verkehr war nervig, lief aber für Freitagmittag erstaunlich flüssig, so ...
    ... dass er doch wie geplant auf dem Loipenparkplatz ankam. Der Schnee war herrlich, die Sonne schien fast ungetrübt, die Loipe war leer. Herz, was willst du mehr! Ruckzuck war er umgezogen, schnappte seine Ausrüstung und startete.
    
    Irene hatte sich auf das Wochenende gut vorbereitet. Der Kombi war voll gepackt mit Sportklamotten zum Wechseln und Lebensmitteln. Bei der Hütte war zwar ein Dorf, doch dort gab es nur Touriglump, wie es Hans, ihr ehemaliger Trainer und Patenonkel nannte. Zu essen gab es nur in den Gasthäusern und die wollte sie tunlichst meiden, obwohl es da zur Zeit eher ruhig zuging. Hans war froh, dass sie in seine Hütte ging, nach dem Umbau im letzten Jahr war er nicht mehr hingekommen, um nach dem Rechten zu schauen. Sie stand leer, er würde sie frühestens zum Sommer wieder vermieten. Aber nur wenn er in der Nähe war. Die letzten Gäste hätten sie mit ihrer Blödheit fast abgefackelt und ihm nichts davon gesagt. Es war sehr ärgerlich und teuer.
    
    Sie hatte sich frei genommen für heute und Montag, ein gaaanz langes Wochenende. Am späten Vormittag erreichte sie ihre Bleibe. Der Weg war geräumt, das Auto schnell ausgeladen und los ging es, ab in die Loipe. Nach drei Stunden hatte sie genug, morgen ist zwar auch noch ein Tag, aber der Wetterbericht klang nicht so gut. Sie stand am Rand der Skating Trasse, als sie auf ein Gesicht aufmerksam wurde. Sie hatte ihn schon oft hier gesehen und seine Form angetestet. Aufgefallen war er ihr erstmals, weil er nie eine Mütze ...
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