1. Das Ende vom Lied 02


    Datum: 24.02.2020, Kategorien: Nicht festgelegt,

    Dunkel. Dunkel und warm. Weich? Hmm, irgendwie hartweich. Etwas bewegte sich unter mir. Ein kehliges Geräusch. Schrie da jemand? Es fühlte sich so an. Dann Gebrabbel ... nicht zu verstehen ... keine Sprache, die ich verstand.
    
    Ich versuchte meine Augen aufzukriegen, aber es misslang kläglich. Von irgendwo eine Stimme, weit entfernt, diesmal Deutsch
    
    „ Du musste es Deutsch schreien... und Du mit der Nadel nicht so zaghaft ...."
    
    Deutsch schreien? Nadel? Es wurde wieder dunkel .... Ein brennender Schmerz in meiner linken Pobacke. Ich bäumte mich auf, versuchte dem Schmerz zu entkommen, etwas rührte sich unter mir ... da wieder der kehlige Schrei und nun verstand ich was sie brabbelte:
    
    „Nein, nicht, ich sag es niemand....." Unter mir zitterte etwas, ich lag auf jemand, der in gebrochenem Deutsch weiterbrabbelte: „Bitte bitte nicht ... nicht ... dort". Ich schaffte es meine schweren Augenlider zu heben, sah verschwommen einen schwarzen Haarschopf, Schultern, sehr helle Haut unter mir. Was ... wo war ich? Ich fühlte dass ich auf allen Vieren kniete, irgendwie war meine Hose um meine Füsse gebauscht, ein kühler Luftzug an meinem Hintern. Aber irgendetwas, irgendjemand lag unter mir und zitterte. Und dann wieder dieses entsetzliche Stechen an der Arschbacke. Ich warf mich vorwärts, der schwarze Kopf schnellte hoch, sie schrie heiser und brabbelte in schlechtem Deutsch
    
    „Nein, nein, bitte nicht, es tut so weh..." Sie schluchzte laut auf. Unter mir halb begraben lag eine ...
    ... Frau.
    
    „Das war besser. Richtig klasse. Das reicht denk ich". Wieder diese andere Stimme. Unter mir kam Bewegung in den zitternden Körper. Mit erstaunlicher Kraft bockte sie mich hoch und warf mich ab, ich fiel auf die Seite. Als sie den Kopf drehte erkannte ich ....... Encarnacion? Sie starrte mich einen Moment höhnisch an, rutsche zur Bettkante, ihr schneeweisser Po blitzte auf bevor sie sich den schwarzen Lederrock über den nackten Hintern strich .... und dann wurde es wieder dunkel. Der letzte Gedanke bevor mich Schwärze umgab war:
    
    „Ausgerechnet Encarnacion ....."
    
    In meine Träume drängte sich irgendwann Encarnacion. Encarnacion aus der Firma. Oder schwebte sie in meine Träume hinein? Auf einmal war sie auf jeden Fall da. In das Dunkel hinein materialisierte sich noch dunkler Encarnacion, die Finstere, Pechschwärze in der Dunkelheit.
    
    Sie war Spanierin aus der Westsahara, mit blauschwarzen wehenden Haaren, einem kantigen Gesicht und nachtschwarzen stechenden Augen. Mit ihrer hellen Haut und der sportlichen Figur hätte man sie vielleicht hübsch finden können, vielleicht sogar schön, wenn sie nicht ... nun, wenn sie eben nicht Encarnacion gewesen wäre.
    
    Sie hatte diese Schwärze um sich, die nichts mit der Farbe zu tun hat, sondern mit einem Gefühl. Es war kein besonderes Detail an ihr, nichts Spezifischen worauf man den Finger legen konnte, sie strahlte etwas Bedrohliches aus, etwas so Gewalttätiges, dass einem kalt wurde wenn man sie sah.
    
    Sie sprach schlecht ...
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