1. Weiblichkeit


    Datum: 14.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... mehr als fünfzig Männern überdeutlich auf mich gelenkt habe - von einem Wildfremden namens Richard nehmen lassen würde.
    
    Nein warte, Cassandra. Sag das richtig. Das dauert nicht länger als eine Sekunde.
    
    Ficken lassen, würde ich mich.
    
    „Die Empore?", fragt er, nachdem er kurz fieberhaft überlegt zu haben scheint.
    
    Ich habe keine Ahnung, wie er das meint, aber es ist ein Ort in Sichtweite. Jedenfalls, wenn ich die Augen öffnen und vielleicht damit aufhören würde, an seinem Hals zu knabbern.
    
    Wer hätte gedacht, dass Old Spice auch gut
    
    schmeckt
    
    ?
    
    Ich sage nichts. Und Richard erweist sich als nicht völlig hoffnungsloser Fall in Sachen Körpersprache. Oder vielleicht kennt er sich nur einfach mit Flittchen aus...
    
    Hmm... Das bin ich, nicht wahr? Ein Flittchen...
    
    Als er Anstalten macht, sich zu lösen, ist es nicht meine Vernunft, die mich dazu bringt, ihn freizugeben. Es ist auch nicht mein tot herumliegender Stolz oder dessen kleine, noch gänzlich unausgewachsene Tochter, die vielleicht eines Tages seinen Platz auf ganz andere Weise einnehmen wird. Und am allerwenigsten ist es meine herumbaumelnde und röchelnde Würde. Von meiner bereits ins Leichenschauhaus abtransportierten Emanzipation ganz zu schweigen
    
    Es ist meine Libido, die das Zepter in die Hand nimmt. Wenn ich selbst gehe, sind wir schneller. Und ich kann mich noch einmal in den Blicken sonnen, die auf mir ruhen. Oder vielleicht eher an mir zerren...
    
    Ich fühle mich... sexy, als ich neben im ...
    ... hergehe, nachdem ich verstanden habe, welche Richtung wir einschlagen. Mein neuer Stolz ist an meiner Seite. Himmel werden die Kinder heute schnell erwachsen.
    
    Ich trage den Kopf nicht einfach gerade, sondern richtig erhoben. So wie ich gestern noch stolz auf meine Arbeit war, bin ich jetzt stolz auf meine Weiblichkeit. Stolz, eine Frau zu sein, die gleich gefickt werden wird.
    
    Selbst meine Libido kann sich bei der Dämlichkeit - oh, wie ich dieses Wort vorhin noch hasste - dieses Gedankens ein Kichern nicht verkneifen. Aber das mindert die Vorfreude nicht im Geringsten.
    
    Zielstrebig trete ich auf die Treppe, die nach oben zu einer Empore führt, deren Existenz ich jetzt gerade zum ersten Mal richtig wahrnehme. Richard lässt sich zurückfallen. Es herrscht zu viel Verkehr für zwei Personen nebenbeinander.
    
    Aber das ist okay. Ich fühle seine Blicke auf meinem Rücken und auf meinem Po, so wie ich die Blicke der kaleidoskopartig vorbeiziehenden Gesichter von vorne auf meinen Brüsten fühle. Wie hauchzarte Berührungen streifen sie mich und heizen mir immer weiter und weiter ein.
    
    Nur halb bewusst besinne ich mich auf das, was Sasha gesagt hat: Einen Fuß
    
    vor
    
    den anderen setzen. Ruhig ein wenig übertreiben. Das lässt die Hüfte schwingen.
    
    Und
    
    nicht nur die
    
    !
    
    Oder ist das die Treppe?
    
    Beinahe knicken mir die Beine weg, als ich etwas erlebe, was mir noch niemals auf einer Treppe passiert ist. Vage ist mir, als hätte ich dazu mal etwas gelesen. Aber alle nicht ...
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