1. Weiblichkeit


    Datum: 14.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... wieder darauf hinaus, dass der Mann vor den Waffen der Frau kapituliert und nicht vor etwas, worin sie sich mit ihm auf Augenhöhe messen können sollte. Ich habe keinen Wettstreit der Intelligenz oder des Fachwissens gewonnen, sondern einen Kampf der Geschlechter.
    
    Und ich glaube, ich komme gleich...
    
    „Mir auch nicht", gebe ich auf eine Art zurück, die sich kokett anfühlt. „Aber ich hoffe, du magst sie so gern, wie ich gerade..."
    
    Das verwirrt ihn natürlich. Wie sollte er sich auch einen Reim darauf machen können. Er weiß schließlich nicht, dass ich mich jetzt gerade völlig neu entdecke.
    
    Aber er ist souverän. Was ihn nur noch attraktiver macht.
    
    „Ich kann mich kaum zurückhalten vor... Sympathie."
    
    Ich schaue ihn an und überlege noch ein letztes Mal, ob ich wirklich bereit bin, die Konsequenzen zu tragen. Ob ich wirklich den nächsten Schritt machen will. Nach... Was? Fünf Minuten, die ich ihn kenne. Und auf so unendlich flache, billige und vor allem willige Art und Weise. Ob ich wirklich noch eine Stufe tiefer sinken will, als ein Flittchen, das sich wenigstens noch eine Weile aushalten - gewissermaßen bezahlen - lässt.
    
    Wie wird das rückblickend aussehen? Er kam, sah, sprach drei Worte und sie klebte mit ihrem Mund an seinem Schwengel?
    
    Oh... Uh! Ich glaube, das würde ich tatsächlich gerne mal wieder ausprobieren. Jetzt gerade ist mir danach. Sehr!
    
    Egal wie es rückblickend betrachtet aussehen mag - ich habe mich entschieden.
    
    „Dann tu's nicht", wispere ...
    ... ich.
    
    Ich flüstere es mit halbgeschlossenen Augen und werfe ihm einen Blick zu, für den ich das Wort nicht kenne. Ich hauche es mit leicht geöffnetem Mund und befeuchte meine Lippen für die leisen Worte. Und ich lehne mich zu ihm. Damit er keinesfalls missversteht, was ich meine.
    
    In meinem Kopf spiele ich dabei natürlich durchaus die frustrierenden Möglichkeiten durch, noch deutlicher werden zu müssen. ‚Was soll ich nicht tun', könnte er fragen. ‚Dich zurückhalten sollst du nicht', könnte ich dann schreien. ‚Aber ich bin kein Mann für eine Nacht', könnte er antworten. Und ich würde dazu sagen:‚Dann verpiss...'
    
    Weiter komme ich nicht, denn er ist plötzlich über mir. Er drängt sich an mich, teilt meine Beine, legt seine starken Arme um meinen kleinen Körper und zieht mich in einen Kuss.
    
    W-o-w
    
    !
    
    Für irgendwas zwischen einer und fünf Minuten denke ich überhaupt nicht mehr. Ich fühle. Und zwar mit dem ganzen Körper.
    
    Ich fühle seine Lippen, wie sie sich auf meine pressen. Sein kurzer Bart kitzelt, kratzt, reibt. Rau und männlich. Mmh...
    
    Seine Hände legen sich auf meinen unteren Rücken und in meine Nacken. Sie packen mich und halten mich. Er könnte mich mit einer Hand bis ans Ende der Welt tragen. So fühlt es sich an. Und es ist wundervoll. Ich spüre die Kraft in seinen Fingern, die unwillkürlich ein wenig meine Haut drücken. Weil er sich zurückhalten muss, mich nicht zu packen und vor lauter Begierde zu zerquetschen.
    
    Ohh... Zerquetsch mich, Richard!
    
    Ich ...
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