1. Jogging


    Datum: 03.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Schön war der Tag. Die Sonne schien fröhlich vom Himmel und nur wenige, weich aussehende Wölkchen, versuchten gegen die warmen Strahlen unseres Zentralgestirns anzutreten. Doch sie verloren bei jedem Versuch, es zu verdunkeln. Sie lösten sich einfach auf, als wenn sie nie da gewesen wären, und hinterließen nichts anderes, als ein hellblaues Himmelszelt.
    
    Meine Stimmung passte dazu. Mit leichten Schritten trabte ich eher langsam den Weg im Park entlang. Heute nicht so schnell, denn dafür war es zu warm. Sonst lief ich immer früh morgens oder am späten Nachmittag, um der Hitze des Sommers zu entgehen. Nur heute war es anders. Aus welchem Grund auch immer. Sagen kann ich das nicht mehr. Ich hatte einfach das Bedürfnis zu laufen, Fuß vor Fuß mit angenehmer Geschwindigkeit.
    
    Dann überholte ich eine Gruppe von Stöcker schwingenden Menschen. Männlein und Weiblein waren dabei und stachen Löcher in den Sand des Wegs. Irgendwie kam mir das immer lächerlich vor, zumal die meisten von ihnen nicht anders liefen, als wenn sie wandern würden. Dabei hatte ich mir immer vorgestellt, dass der Bewegungsablauf dabei anders wäre. Aber weit gefehlt.
    
    Ich musste immer noch darüber lächeln, als ich den nächsten Weg abbog. Vom nur spärlich bewachsenen vorigen Weg wechselte ich auf einen, der dichter belaubt war. Wie bei einer Allee bogen sich die Äste der Bäume über mir zusammen und bildeten ein natürliches Dach. Nur gedämpft sickerte das Licht durch die Blätter über mir und ließen die ...
    ... Sonnenstrahlen nicht mehr bis zum Boden. Augenblicklich wurde es etwas kühler, was allerdings für mich recht angenehm war.
    
    Nur wenig Schritte weiter, drang kein Laut mehr an meine Ohren. Nur noch das monotone Knirschen unter meinen Sohlen war überdeutlich zu vernehmen, auf das ich mich konzentrierte. So erschrak ich fast, als ich an einer Bank vorbei kam und dort einen Mann sitzen sah.
    
    Eigentlich war nichts Besonderes an ihm. Er saß nur da und las in einem Buch, wobei er meine Erscheinung nicht sonderlich beachtete. Nicht das ich Luft für ihn war, er schaute mich einmal kurz an und sah dann wieder in die auf seinen Beinen liegenden Seiten. Ich glaube, er sah mich sogar etwas verärgert an, denn ich störte seine Ruhe mit meinem Getrampel. Allerdings konnte ich dieses nicht lange verfolgen, denn schon kurze Zeit später war ich an ihm vorbei und joggte meines Weges.
    
    Seltsamerweise blieb er mir im Kopf haften und ich nahm ihn sozusagen mit zu mir nach Hause, ohne sagen zu können, warum.
    
    Am nächsten Tag trabte ich zur gleichen Zeit los. Nicht meine Zeit, wie schon gesagt, aber der Mann steckte noch in meinem Kopf und ich wollte nachschauen, ob er wieder da war.
    
    Eine halbe Stunde später bog ich wieder, diesmal mit Herzklopfen, um die Ecke. Schritt für Schritt kam ich näher allerdings diesmal wesentlich aufmerksamer als am Tag zuvor. Und richtig, er saß wieder dort. Doch diesmal starrte er nicht in ein Buch, sondern hatte seine Augen geschlossen, als wenn er schlief.
    
    Ich ...
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