1. Die neue Nachbarin


    Datum: 28.01.2020, Kategorien: Reif

    Wenn ich daran zurückdenke, erinner ich mich genau. Es war ein Mittwoch. Seitdem ich voriges Jahr arbeitsbedingt mit 62 in Frührente gehen durfte eigentlich ein Tag wie jeder andere auch. Und dazu noch ein sehr schöner. Es war Anfang September und vom Wetter her spätsommerlich sonnig. Ich beschloss ein wenig in der Innenstadt bummeln zu gehen. Seit der Trennung von meiner Frau vor 6 Jahren und der Tatsache das mein Sohn mit 32 Jahren natürlich aus dem Haus ist, habe ich ansonsten keine familiären Verpflichtungen und aufgrund der Rente sowieso Zeit genug. Ich ging ins Schlafzimmer und zog mir ein weisses Hemd an. Während des Zuknöpfens musterte ich mich im Spiegel. Ja, ich war schon alt geworden...die Haare wurden immer lichter und waren grau, wie mein Schnäuzer auch und ich hatte einen leichten Bauch bekommen über die Jahre. Naja, man wird ja leider auch nicht jünger. Dann schnürte ich noch meine Schuhe zu und verliess meine Wohnung.
    
    Ich öffnete die Haustür und vor mir stand eine junge Frau, die grade im Begriff war selbige aufzuschliessen. Sie blickte auf, sah mich an und sagte freundlich: "Guten Tag!" Ich erwiderte ihren Gruss. Gesehen hatte ich sie vorher noch nie. Sie war ca. Mitte 20, ungefähr 1,75 m gross, schlank, hatte hüftlanges, schwarzes Haar und strahlend blaue Augen. *Wirklich hübsch...* dachte ich. "Ich stell mich mal kurz vor." fuhr sie fort "Ich heisse Marie und bin seit knapp 1 1/2 Wochen ihre neue Nachbarin. Ich wohne oben im Dachgeschoss." Trotz meinem ...
    ... Übermass an Zeit, hatte ich sie wirklich zuvor nie gesehen. Der junge Mann der vorher oben wohnte war aber schon seit locker drei Wochen ausgezogen. "Hubert." sagte ich zu ihr und fügte hinzu: "Ich wohne im Erdgeschoss links." Daraufhin schüttelten wir uns die Hände und sie sagte: "Schön dich kennenzulernen, Hubert. Ich denke, wir werden schon miteinander auskommen. So, ich muss jetzt aber mal hoch." Sie lächelte und machte einen wirklich sympathischen Eindruck. Wir verabschiedeten uns und ich ging wie geplant bummeln. Da wusste ich natürlich noch nicht, dass ich sie schon am Freitag wiedersehen sollte...
    
    An diesem besagten Tag ging ich gegen 18.00 Uhr kurz aus dem Haus um Zigaretten zu holen. Als ich vom Kiosk wiederkam sah ich sie erneut an der Haustür stehen, im Begriff das Haus zu betreten. Da ich nur einige Schritte entfernt war rief ich: "Auflassen bitte!" Sie drehte sich um und hielt die Tür auf. "Danke, Marie!" sagte ich, als ich schon fast bei ihr war und sah sie dann an. Sie lächelte. Allerdings wirkte dieses Lächeln gequält und sie eher bedrückt, wenn nicht sogar traurig. "Alles in Ordnung, Marie?" fragte ich. "Nicht wirklich. Aber es geht schon." antwortete sie. "Also, ich hab gern ein offenes Ohr und Zeit sowieso." bot ich ihr an. "Es ist schon ok. Ausserdem möchtest du dir sicher nicht unbedingt meine Probleme anhören, Hubert." sagte sie. Ich sah sie kurz an. Sie war wirklich sehr schön. Die blasse Haut, die blauen Augen und die schwarzen Haare waren ein schon ...
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