1. Beziehungsunfähig 8


    Datum: 12.12.2019, Kategorien: Humor

    ... zugedrückt; bloß übertreiben durfte man es nicht. Und so tat es auch keiner.
    
    Und wer schon mal als einziger Teilnehmer männlichen Geblüts unter zwanzig bis dreißig kichernden und geckernden Mädchen, welche dann noch wie Zerberus auf das Fehlverhalten ihrer besten Feindin lauerten, war, kann eventuell verstehen, dass das auch anstrengend sein kann.
    
    Außerdem hatte ich meinen Blick auf eine spezielle Schwesterschülerin geworfen. Aber dazu später mehr.
    
    Sei es wie es sei, es war trotzdem schön. Und wenn mir jemand weiß machen will, dass die Gemeinschaftsdusche bei der Bundeswehr besser als oben Geschriebenes für mich gewesen wäre, kann ich mir bis heute bei diesen Belehrungen gar nicht oft genug an den Kopf fassen.
    
    Aber mit den guten Zeiten ist es wie mit den Schlechten: Alles was beginnt hat auch ein Ende, Neo.
    
    Meine Zivildienstzeit war fast beendet. Ich stand kurz vor meinen zweiwöchigen Urlaub; anschließend noch einen Monat Dienst. Und dann war Schluss.
    
    In dieser ausklingenden Phase wurde ich von meinem Dienstherrn geschont. Wobei ich das als absolut lachhaft fand.
    
    So musste ich nur morgens um Sieben pünktlich erscheinen. Dann saß ich bis Neun Uhr in meinem Bereitschaftszimmer, bis ich endlich Frühstücken konnte. Meistens schlief ich dort noch eine Runde. Nach dem Frühstück fuhr ich die Post. Das dauerte ca. bis Zehn Uhr. Dann hatte ich bis zur 13 Uhr Postrunde frei.
    
    So war jede Menge Zeit tot zu schlagen.
    
    Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht, ...
    ... nach dem Mittag einen Abstecher in die Spielothek zu machen. Für einen Verdauungskaffee und einen kleinen Plausch. Egal mit wem; wer halt da war.
    
    Ein paar Tage vor meinem Urlaub ging ich mal wieder hin; um mir die Zeit nicht lang werden zu lassen.
    
    Ich betrat den kleinen Vorraum, bog nach rechts um die Ecke; Richtung Tresen. Vorbei an den Pokerautomaten. Und dort blieb ich wie vom Donner gerührt stehen.
    
    An dem zweiten Automat, mir seitlich zugewandt, saß Oui.
    
    Es war nun über ein Jahr vergangen, als ich sie zum letzten Mal gesehen hatte. Und sie hatte sich verändert.
    
    Sie trug die Haare wieder Schulterlang.
    
    Aber das war es nicht.
    
    Bekleidet war sie nicht, wie gewohnt, mit etwas elegant-legeren, sondern hatte eine, bei ihr früher undenkbaren, Latzhose an.
    
    Aber das war es auch nicht.
    
    Unter ihrer Latzhose wölbte sich ein schier gigantischer Bauch.
    
    'Schwanger.'
    
    schoss es mir deduktiv durch den Bregen.
    
    Ich trat näher zu ihr.
    
    "Hi Oui."
    
    Oui sah kurz zu mir auf "Hi."
    
    Dann wandte sie sich wieder ihrem Spiel zu.
    
    In einem gezwungen Anflug, witzig sein zu wollen fragte ich "Was hast du denn gemacht."
    
    Ohne aufzublicken antwortete sie "Ich hab nen Ballon verschluckt."
    
    Dann war wohl ihre Spielrunde beendet; sie lehnte sich in ihrem Stuhl nach hinten. Wobei sie erleichtert stöhnte.
    
    Nun sah sie mich das erste Mal richtig an. Es dauerte ein oder zwei Momente, dann hellte sich ihr Gesicht auf.
    
    "Och Hi, du bist es!" Strahlte Oui mich an. "Ich ...
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