1. Verletzte Seelen


    Datum: 26.11.2019, Kategorien: Romantisch

    ... sie kerngesund sei und Kindern absolut nichts im Wege stand. Es müsse also an ihm liegen. Aber er weigerte sich, sich untersuchen zu lassen. Er sage einfach, das könne nicht sein, die Ärzte müssten sich bei ihr geirrt haben. Wenn er denn wirklich nicht zeugungsfähig gewesen wäre, hätte sie sich damit abfinden können, keine eigenen Kinder zu haben. Sie hätte in diesem Falle gerne eines adoptiert. Aber eine Familie war ihr sehr wichtig. Und da gehörten Kinder eben für sie dazu.
    
    Allerdings kam sie im Laufe der Zeit dahinter, dass es tatsächlich an ihm lag, dass sie nicht schwanger wurde. Nicht, dass er krank war oder es sonst eine körperliche Ursache hatte. Nein, er hatte sich ohne ihr Wissen sterilisieren lassen. Auf diesen Umstand angesprochen, sagte er ihr nur, dass er gar keine Kinder wolle, ja nicht einmal mögen würde. Und er hatte sich sterilisieren lassen, als er von ihrem Kinderwunsch erfuhr. Er wollte ja nicht auf ihren geilen Körper und den heißen Sex mit ihr verzichten. Aber Kinder wollte er auf gar keinen Fall. Daran zerbrach dann letztlich in sehr kurzer Zeit ihre Beziehung, da er sie so schändlich hintergangen hatte. Sie hatte das nie verwunden. Dazu kam, dass er nach der Trennung seine animalische Wildheit, Brutalität und Grobheit auch ihr gegenüber an den Tag legte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er sie ihr gegenüber immer im Zaum gehalten. Immer, wenn er sie sah, stellte er Ansprüche an sie, die sie ihm aber nie erfüllte. Er gab ihr deutlich zu verstehen, ...
    ... dass sie mit ihm ins Bett zugehen habe. Er hätte einen Anspruch darauf. Es ginge nicht an, dass sie mit ihm Schluss machte. Wenn einer Schluss machen würde, dann sei er es. Aber er wolle nicht. Er wolle nicht auf den Sex mit ihr verzichten. Noch länger würde er ihre Weigerung nicht akzeptieren. Noch deutlicher konnte er eigentlich nicht sagen, dass er sie nur als willkommenes Sexobjekt betrachtete.
    
    Um ihm nicht mehr über den Weg zu laufen, war sie schließlich auch weg gezogen, in diese gemütliche Kleinstadt. Sie wohnte jetzt erst zwei Wochen hier und begann, sich langsam zurecht zu finden. Arbeit hatte sie bereits, sie würde in drei Wochen auf ihrer neuen Stelle anfangen. Ihre Wohnung war eingerichtet und jetzt sah sie sich die Umgebung an. Irgendwann wollte sie auch beginnen, sich einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen.
    
    So kam sie auch in das Kaffee am See. Sie sah sich um und entdeckte den Tisch, an dem er alleine saß. Unbesetzte Tische gab es nicht. Sie sah in jedoch von seiner linken Seite und registrierte, dass er sehr anziehend aussah. Aber ihr fiel auch auf, dass er traurig aussah, so wie sie sich derzeit auch noch fühlte. Irgendwie gab ihr das ein Gefühl der Verbundenheit. Einen Grund dafür, das für einen wildfremden Mann zu empfinden, mit dem sie noch kein einziges Wort gewechselt hatte, konnte sie nicht erkennen. Aber es war einfach so.
    
    Sie trat also an seinen Tisch und fragte, ob sie sich dazu setzen dürfte oder ob er noch jemanden erwarten würde. Sie ...
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