1. Zivildienst - Teil 4


    Datum: 19.11.2019, Kategorien: CMNF

    ... wenn die Verspätung nicht zu groß wird.
    
    Endlich kommt die Durchsage. "Liebe Fahrgäste, unser Zug hatte leider eine Kollision mit einem Wildtier. Aufgrund der Sicherungsarbeiten an der Unfallstelle und der notwendigen Schadensbegutachtung verzögert sich die Weiterfahrt noch auf unbestimmte Zeit. Ich bitte sie um Verständnis und bedaure die entstehenden Unannehmlichkeiten." Na zum Glück war es kein Mensch, der vom Zug erfasst wurde. Ein wenig Erleichterung macht sich breit, doch den Anschluss in Ulm kann ich abhaken und unter zwei Stunden wird das hier bestimmt nichts.
    
    Felix und ich schauen uns an. Wir beratschlagen, was wir wohl machen könnten. Paps könnte uns sicherlich abholen, doch wir wissen ja gar nicht, wann wir in Ulm ankommen und er braucht zwei Stunden, um nach Ulm zu fahren. Außerdem hat er doch dann schon Geburtstag. Er feiert bestimmt mit Mom rein. Das machen die jedes Jahr und ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn es meinetwegen ausfällt. Das Beste wird sein, ein Hotelzimmer zu organisieren und am Samstag früh weiterzufahren. Ich hole mein Handy aus der Tasche und rufe zu Hause an. Mein Paps ist traurig, dass wir erst Samstag da sein werden. Er wollte uns auch abholen, doch letztlich hat er eingesehen, dass ein Hotelzimmer die beste Lösung ist.
    
    Wir verbringen noch viele Minuten an unserer Stelle. Draußen ist mittlerweile mehr los. Die Polizei ist da und ein Wagen der Bahn steht auch in der Nähe des Gleises. Erneut eine Durchsage. "Liebe Fahrgäste. Wir ...
    ... können in Kürze die Weiterfahrt aufnehmen. Aufgrund der Beschädigung an der Lok werden wir aber nur maximal 60 km/h schnell fahren können. Unsere voraussichtliche Ankunftszeit in Ulm ist dann gegen Mitternacht. Über ihre Anschlusszüge werden wir sie kurz vor der Ankunft in Ulm informieren.
    
    Unsere Ankunft in Ulm steht bevor. Nur noch wenige Minuten und wir haben es geschafft. Mittlerweile ist es bereits viertel nach zwölf. Der Zug kommt zum Stehen. Felix öffnet die Tür und hält nach dem Servicemitarbeiter mit dem Rollstuhllift Ausschau. Doch es ist niemand zu sehen. Felix klemmt seinen Rucksack in die Tür und läuft zum Schaffner. Beide kommen zurück. Ein Servicemitarbeiter ist weit und breit nicht zu sehen. Mit den Rollstuhlliften kennt sich der Schaffner nicht aus und bezweifelt, dass er einen passenden Schlüssel dafür hat. Wir beschließen kurzerhand so auszusteigen. Felix hebt mich aus dem Rollstuhl und trägt mich raus. Der Schaffner hebt meinen Rollstuhl aus dem Waggon. Langsam lässt mich Felix wieder in den Rollstuhl gleiten. Was für ein Glück, dass er mitgekommen ist. Die hätten mich bestimmt einfach vergessen und weiter mitgenommen. Nun stehen wir auf dem Gleis und müssen uns ein Dach über dem Kopf suchen. In Bahnhofsnähe sind einige Hotels, die wir abklappern. Doch in Ulm ist gerade eine Veranstaltung und die Zimmer sind alle belegt. Das war schon fast das letzte Hotel auf unserer Liste. Um die Ecke ist noch so ein einfaches Familienhotel. Mit Glück finden wir dort ...
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