1. Der Sturm


    Datum: 10.11.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... davon aus, dass das Unwetter irgendwann vorbei sein würde und Sebastian in seinem Zimmer übernachtete. Im Grunde freute sie sich auf die erste Nacht alleine in der neuen Wohnung und bislang betrachtete sie das Gewitter als lästige Störung. Sie hatten noch nicht ganz die letzte Schraube angezogen, da wurde es dunkel und ein eiskalter Luftzug fegte durch das Schlafzimmer.
    
    "Die Fenster zu, schnell", rief Sebastian.
    
    Sie eilten von Fenster zu Fenster, umkurvten fluchend die im Wege stehenden Kartons. Erste Hagelkörner prasselten auf den Fußboden, dann der erste Blitz und kurz darauf ein lauter Donnerschlag.
    
    "Drei", bemerkte Christina ängstlich.
    
    "Das ist einen Kilometer weit weg, keine Sorge", versuchte Sebastian sie zu beruhigen.
    
    Doch jetzt schlugen die Hagelkörner vor die Scheiben und Christina wurde alles andere als ruhiger.
    
    "Meinst Du, die halten?"
    
    "Wenn nicht, bauen wir einen Schneemann."
    
    "Idiot!"
    
    "Na gut. Hast Du Whisky? Eis hätten wir dann genug."
    
    "Du sollst mich beruhigen, Du Affe!"
    
    Inzwischen brauchten sie kein Licht mehr anzumachen, draußen war die Hölle losgebrochen. Es blitzte und donnerte ununterbrochen und aus dem anfänglichen Hagel war ein wahrer Sturzregen geworden.
    
    "Mein Gott", schlug Christina die Hand ängstlich vor den Mund, "hoffentlich haben es die anderen noch geschafft."
    
    "Das wird knapp", murmelte Sebastian, nach einem kurzen Blick auf die Uhr.
    
    Dass er es fast für unmöglich hielt, verschwieg er vorsichtshalber. Jetzt ...
    ... war nicht der Zeitpunkt, seine Schwester noch weiter zu verunsichern.
    
    "Ich gehe dann mal duschen", tat er stattdessen kund.
    
    "Bist Du verrückt? Du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen!"
    
    "Dann komm doch mit", grinste er sie anzüglich an.
    
    Er meinte es nicht ernst und das wusste sie auch.
    
    "Du spinnst wohl. Lass uns lieber unter die Decke kriechen. Wie früher."
    
    "Ich stinke aber, wie ein Schwein. Eine Dusche wäre mir wirklich lieber", brummte Sebastian.
    
    "Meinst Du, mir nicht? Aber wir können ja schlecht zusammen duschen. Komm schon, ich hab solche Angst!"
    
    Christina griff einfach seine Hand und zog ihren Bruder mit sich ins zukünftige Schlafzimmer. Sie legten sich auf das Bett, aufgrund er Hitze natürlich ohne Zudecke. Nur kurz hielt sie es alleine aus, dann griff sie seine Hand.
    
    "So schlimm?", fragte er mitfühlend.
    
    "Schlimmer", schimmerten Tränen der Angst in ihren Augen.
    
    "Komm", brummte er und Christina schmiegte sich dankbar in seine ausgestreckten Arme.
    
    Doch das Unwetter kannte kein Mitleid, auch nach einer halben Stunde war keine Besserung eingetreten. Es schüttete wie aus Eimern, das Donnern war kaum auszuhalten. Sebastian drohte der Arm einzuschlafen, doch die Bewegung sich daraus zu befreien hatte einen ungewollten Nebeneffekt: Seine Hand lag plötzlich auf einem verbotenen Hügel.
    
    Christina merkte es zuerst überhaupt nicht, so sehr war sie darauf konzentriert, die Sekunden zu zählen und Sebastian wagte nicht sich zu rühren. Zumal ...
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