Die Postkarte aus Ecuador
Datum: 08.11.2019,
Kategorien:
Reif
... stellte sie immer wieder den Kontakt zwischen ihnen mit kleinen, beinahe unabsichtlichen Berührungen her. Sie hatte eine extrovertierte Art zu erzählen, aber die Kontakte waren doch immer auch ein paar Momente länger als gewöhnlich. Aldo wurde heiß und kalt, und er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Die zweite Caipirinha hatte er schon beinahe geleert, als sie auf ihr leeres Weinglas deutete.
"Sollen wir hier noch etwas trinken oder lieber woanders hingehen?" Ihre vorher so weiche Stimme hat etwas an Festigkeit und Bestimmtheit zugenommen. Sie sah ihn direkt an, ihr Blick war forschend und auffordernd zugleich. Ein freches Blitzen glitt über ihre Augen, und ein Lächeln zeichnete sich auf ihre vollen Lippen ab. Aldo schluckte.
Sie legte ihre Hand auf seine, so dass er die Wärme ihrer Haut unmittelbar spüren konnte. "Wenn es Dich so interessiert, ich habe ein paar schöne Fotos von den Inseln zuhause, die kann ich Dir gerne zeigen. Ich wohne nicht weit von hier." Sie drückte seine Hand sanft, wie um ihm die Entscheidung zu erleichtern: "Und etwas zu Trinken kann ich Dir dort auch anbieten..."
Für Aldo gab es da nichts zu entscheiden - er wollte unbedingt. Aber er durfte auch nicht vor lauter Geilheit aufspringen - wer wusste, ob sie es nicht ganz unschuldig meinte und ihn danach wieder rauswerfen würde? Er drehte seine Hand nach oben, fasste ihre und blickte ihr tief in die Augen.
"Gerne!"
Sie zahlte und gemeinsam machten sich auf den Weg. Sie nahm ihn ...
... mit in ihrem nicht gerade kleinen BMW und zusammen fuhren sie die paar Minuten zu ihr. Vor einem großen Haus ließ sie ihn aussteigen. Als sie seine erstaunten Augen sah, nahm sie seinen Arm und schob ihn voran: "Nur nicht so schüchtern - es ist kleiner als es aussieht!"
Aldo fragte verwundert: "Und da wohnst Du ganz allein?"
Gaby erwiderte seinen Kommentar mit einem Glucksen. "Nein, nicht allein... aber mein Mann ist nicht da, er ist auf Geschäftsreise in den USA und er kommt erst nächste Woche wieder. Aber jetzt komm, sonst wird mir kalt!"
Bestimmt brachte sie ihre Körperrundungen in Bewegung, schritt voran, schloss auf und nahm ihn mit hinein. Sie deutete nach rechts: "Mach es Dir schon mal bequem, ich komme gleich. Wein und Gläser stehen auf der Kommode."
Verdutzt tat Aldo wie ihm geheißen. Er staunte nicht schlecht - ganz schön feudal, aber auch geschmackvoll eingerichtet. Er fand den Wein, goss zwei Gläser ein und ließ sich auf dem bequemen Ledersofa nieder. Das mit ihrem Mann hatte ihn doch kurzzeitig verwirrt und er sah seine Chancen auf einen leidenschaftlichen Abend schwinden. Doch dann vergegenwärtigte er sich die Situation: Sie hatte ihn angesprochen, ihm die Karte geschickt, ihn angerufen, sich mit ihm getroffen und ihn jetzt mit zu sich genommen - und ihr Mann wurde erst nächste Woche zurückerwartet. Allein schon, dass er hier frech auf dem Sofa saß und den Wein des Hauses trank, sprach eigentlich Bände. Sein Schwanz wuchs wieder und seine Nervosität ...