1. Elfenfluch 05


    Datum: 16.10.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... hatte ich auch, jetzt war ich wieder unternehmungslustig und bereit für neue Taten.
    
    Zunächst musste ich versuchen, mein Leben als Mensch zu sichern. Als ich vom Baum geklettert war, wanderte ich zuerst zu meiner Tasche.
    
    Inzwischen war ich wieder 25cm groß geworden und konnte endlich meine Sachen zusammen räumen und meine Tasche unter einem Busch verstecken. Dabei fiel mir wieder mein Handy ein.
    
    Die ganze Zeit war es mir nicht möglich gewesen mein Handy zu benutzen, jetzt endlich war ich kräftig genug das Ding zu bedienen. Ich konnte es mir nicht leisten, meinen Job zu verlieren und deshalb rief ich in meinem Betrieb an, um zu retten was zu retten war: "Hier Dr. Fritsch GmbH, Renate Steiner am Telefon."
    
    Erleichtert, eine bekannte Stimme zu hören, antwortete ich: "Ja hallo Renate, hier Tanja Wildner, kann ich bitte mal den Herrn Richter sprechen?"
    
    Herr Richter war der Personalleiter des Unternehmens und ich musste irgendeine gute Entschuldigung für mein Wegbleiben finden: "Ja, hallo Herr Richter, nein ich bin nicht krank, zumindest jetzt nicht mehr. Mir ist etwas schreckliches mit dem Auto passiert, ich bin am Wochenende weggefahren, jetzt sitze ich hier fest und kann nicht zur Arbeit kommen."
    
    Fast ohne Pause kam die Antwort: "Wenn sie ihre Krankmeldung morgen vorbei bringen, will ich mal darüber hinwegsehen."
    
    Der Panik nahe stotterte ich ins Telefon: "Aber gerade das ist es doch das Problem, ich war bei Freunden im Osten und habe dort das Wochenende ...
    ... verbracht. Dabei habe ich mir irgendwas eingefangen, ich konnte nicht zum Arzt gehen und ich konnte mit meiner Piepsstimme nicht hier anrufen. Jetzt aber springt mein Auto nicht mehr an und ich warte auf jemanden, der morgen vorbei kommt und mir helfen kann. Am Montag bin ich auf jeden Fall wieder da, selbst wenn ich mein Auto stehen lassen muss, versprochen."
    
    Herr Richter antwortete mir mit tadelndem Ton: "Frau Wildner, wie stellen Sie sich das vor, sie können nicht ohne Krankmeldung einfach eine Woche weg bleiben."
    
    Ich ließ meine Piepsstimme weinerlich klingen: "Ich könnte für die Zeit nachträglich Urlaub nehmen. Ja, es tut mir leid, dass ich nicht früher anrufen konnte, aber ich bin mir sicher, dass sich das alles regeln lässt."
    
    Endlich schien er sich beruhigt zu haben: "Frau Wildner, sie machen ja Sachen. Jetzt sehen sie mal zu, dass sie bis Montag wieder hier sind und dann finden wir eine Lösung."
    
    Ich war erleichtert: "Danke Herr Richter, ich bin Montag wieder hier, versprochen. Vielen Dank, wieder hören."
    
    Endlich, nach einem letzten "Wiederhören" legte er auf.
    
    Erleichtert atmete ich einmal tief durch und dachte: 'Jetzt bin ich gerettet'
    
    Meine, gar nicht mal erlogene, Ausrede wurde angenommen, vielleicht hatte auch meine Piepsstimme geholfen, die Entschuldigung glaubwürdig klingen zu lassen.
    
    Nachdem ich mein Handy ausgeschaltet hatte, schnitt ich mir einen neuen Gürtel zurecht. Irgendwie fühlte ich mich mit dem Gürtel weniger nackt und wusste, wo ich ...
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