Malin I - Mein Traumautokauf
Datum: 30.09.2019,
Kategorien:
Romantisch
... mich auf eine gewisse Wartezeit ein. Da ertönt hinter mir wieder diese Gänsehaut verursachende Stimme:
"Kann ich Ihnen helfen?"
Bei diesen Worten ertappe ich mein Herz doch glatt bei einem kleinen Freudenhüpfer!
Reiß dich zusammen, Malin, weise ich mich gedanklich zurecht. Du wirst jetzt ganz cool bleiben, bist hier schließlich, um ein Auto zu kaufen, nicht auf Männerfang! So straffe ich meine Schultern und setze ein nicht ganz so begeistertes Lächeln auf. Bevor ich mich jedoch zu ihm umdrehen kann, steht er schon neben mir. Er muss geschwebt sein, denn Schritte habe ich nicht gehört. Ich will ihn anschauen, muss meinen Kopf dafür aber weit in den Nacken legen. Der Mann ist mindestens eins neunzig groß, wenn nicht noch größer! Ich fühle mich neben ihm gleich noch ein Stück kleiner.
Während ich noch in sein Gesicht, vor allem auf die von Lachfältchen umgebenen Augen und den sinnlichen Mund, starre, schaffe ich es, "Das kommt darauf an ..." zu sagen.
Superkreativer Satz, beglückwünsche ich mich innerlich, und versetze mir einen gedanklichen Klaps auf den Hinterkopf. Es ist doch immer wieder herrlich, dass ich so schlagfertig bin!
"Nun, wenn Sie ein Auto kaufen wollen, kann ich Ihnen wahrscheinlich helfen", meint er. Und mit einem schnellen, aber deutlichen Blick über meinen in ein recht enges, graues Strickkleid gehüllten Körper setzt er den Satz fort: "Über alles andere lässt sich reden."
Wow, der geht aber ran, staune ich. Und beschließe, auf dieses ...
... Angebot nicht einzugehen. Der Autokauf ist viel wichtiger. Und so teile ich ihm mit, dass ich wegen des kleinen Japaners hier sei, den ich zu kaufen gedenke. Der Verkäufer schmunzelt - wohl über meine Zielstrebigkeit und meinen kleinen Rückzieher - und streckt mir dann seine Rechte entgegen.
"Frank Lehmann ist mein Name. Und natürlich zeige ich Ihnen gerne den Wagen."
Ich nehme seine Hand und schüttle sie. Seine warme, kräftige Berührung geht mir durch und durch.
Das ist doch nur ein Händedruck, schelte ich mich.
"Malin Ritter", bringe ich schließlich heraus. Und starre schon wieder. Diesmal auf seine Hand, auf die langen, schlanken Finger, die gepflegten Nägel, die blonden Haare auf der Rückseite ...
"Dann lassen Sie uns doch mal nach nebenan gehen, denn da steht der Kleine", reißt er mich unsanft, aber mit dieser wahnsinnig erotischen Stimme, aus meinen Betrachtungen.
Für diesen Klang verzeih ich dir alles, sage ich unhörbar zu ihm, als ich ihm in den benachbarten Verkaufsraum folge.
Und da steht es: Mein kleines Schwarzes! Ich musste wohl übers ganze Gesicht strahlen, denn Herr Lehmann schenkt mir nun ein ebenfalls überwältigendes Lächeln.
"Der passt zu Ihnen", meint er. "Ist ja ungefähr genauso hoch wie Sie." Und schaut zwischen meinem Kopf und dem Dach des Autos hin und her.
Diesem charmanten Kerl kann ich noch nicht mal böse sein, wenn er Bemerkungen über meine - zugegeben, recht unerhebliche - Körpergröße macht. Solange er nur spricht und mir mit ...