Sin-Skin - Sündige Haut Teil 02
Datum: 14.11.2017,
Kategorien:
Fetisch
... Miss Petty sie hierhergebracht hatte. Miss Petty zündete sich eine Zigarette an und schwieg.
Aus weiter Ferne hörte Vivian Menschen rufen. Sie plärrten meistens durcheinander, aber dann riefen sie einige Worte im Chor. Es war zu weit weg, als dass Vivian die Botschaft verstehen konnte. Ihr kam es vor wie eine Demonstration. Vivian blickte fragend zu Miss Petty auf und diese zeigte auf eine Hecke, die einen Sichtschutz zur Dachkante des Hochhauses bildet.
»Schauen Sie es sich an. Das veranstalten die jeden verdammen Tag«, sagte Miss Petty und schob verachten hinterher: »aber heute ist es besonders schlimm.«
Vivian wunderte sich über Miss Pettys ungewohntes Verhalten, stand dann aber auf und ging zur Hecke an der Dachkante. Sie lugte durch die Äste auf die tief unter ihr liegende Straße und sah den Haupteingang des Konzerngeländes.
Dort stand eine Menschentraube mit Transparenten und Schildern. Vivian konnte die Texte aus der Entfernung nicht lesen, aber es handelte sich tatsächlich um Demonstranten, die dem Konzern irgendein Fehlverhalten vorwarfen.
»Jeden gottverdammten Tag stehen die dort bei Wind und Wetter. Ihr seltsamer Freund ist unglaublich hartnäckig«, sagte Miss Petty. Sie stand hinter Vivian und blies den Zigarettenrauch in den Wind, bevor sie die Kippe austrat. Vivian ging verängstigt zwei Schritte von der Hecke weg, sie fürchtet sich vor der aggressiven Stimmung der Demonstranten und sie wusste Miss Pettys neue Seite nicht zu deuten. Offenbar war ...
... es Hank gelungen ihren fingierten Todesfall nochmals vor Gericht zu bringen und den Konzern gewaltig unter Druck zu setzen.
»Wenn die da unten gewinnen, müssen wir sie heute noch fortschicken, dann werden wir uns wahrscheinlich nie wiedersehen«, sagte Miss Petty. In ihre Stimme erklang Abscheu aber auch Wehmut. Vivian war von der Aussage überfordert: Es verging kein Tag, an dem sie nicht davon träumte, wieder frei zu sein und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Aussicht, dass sie heute noch „weg" musste, verängstige Vivian. Wo sollte sie denn hin? Wie sollte sie ohne Vorbereitung in der Welt außerhalb des Konzerngeländes klarkommen? Sie wollte nicht auf die Gesellschaft der guten Miss Petty verzichten. Niemand kannte Vivians Besonderheiten und Bedürfnisse besser.
Je länger Vivian darüber nachdachte, desto mehr fürchtete sie sich vor einer plötzlichen und unvorbereiteten Änderung ihrer Lebensumstände. All die liebgewonnenen Routinen und das Gefühl von Sicherheit standen auf dem Spiel.
»Haben Sie Angst vor der Freiheit?«
Vivian nickte zögerlich. Sie würde wohl nie wieder durch die Straßen bummeln oder mit Freunden in ein Restaurant gehen können. Der Teil von ihr, der sich nach der alten Freiheit sehnte, war nur noch eine leere Hülle, die an alten Vorsätzen festhielt, ohne sich den veränderten Bedingungen zu stellen.
»Manchmal geben Fesseln und Halsbänder den Halt nach dem man sich sehnt«, sagte Miss Petty in ihrer gewohnt aufrichtigen Art. Vivian neigte den ...