Diarium - Jenseits von Glaube, Liebe, Hoffnung
Datum: 11.09.2019,
Kategorien:
Romantisch
... von 61.000 Euro verbucht. Die Abgaben waren ja schon abgezogen.
Sie hatte Tränen in den Augen, fing an zu Fluchen: "Scheiße! Ich blöde Kuh. Ich hätte es wissen müssen." Jämmerlich schluchzend fragte sie: "Schmeißen Sie mich jetzt raus?" Vor lauter Tränen hatte sie die Orientierung verloren, lief mir in die Arme. Ich hielt sie fest, strich ihr über den Rücken. "Keine Angst. An Ihrer Stelle hätte ich auch so gedacht. Wichtig war mir dass sie nicht versucht haben es zu Umschiffen. Sie waren genauso aufrichtig und impulsiv wie immer. Das ist genau das was ich an Ihnen so besonders schätze, neben Sachverstand und Freude am Tun."
Allmählich beruhigte sie sich, doch dann gingen die Pferde mit ihr durch. Blitzartig gab sie mir einen Kuss auf die Wange. "Danke! Danke dass ich hier eine Chance bekommen habe, und solch einen tollen Chef!" Sie schaute mich an: "War ich wieder zu impulsiv? Das musste sein. Ich fühle mich hier so wohl. Die Arbeit mit Ihnen möchte ich nicht missen. Wer gibt mir denn Contra wenn Sie Ihre Auszeit nehmen?", fragte sie. Ihre Augen zeigten deutliches Unbehagen.
"Ich bin nicht aus der Welt. Aber ich muss mich Erholen. Außerdem habe ich einiges aufzuarbeiten. Das kann ich hier nicht!" Meine Hand wies zur Tür. "Jetzt wollen wir mal das Riesenvieh schlachten. Die Belegschaft hat bestimmt Hunger." Mit einer strahlenden Frau zu meiner Rechten schnitt ich den Truthahn an. Bis in den frühen Samstagmorgen dauerte die Weihnachtsfeier, hatte ich zufriedene ...
... Mitarbeiter um mich gescharrt.
Montag und Dienstag wurden noch einige Sachen ausgeliefert und ab Mittwoch, einen Tag vor Heiligabend, hatten wir Betriebsferien. Mittwochmittag war auch die Putzfrau durch, bekam ihr 'Extra' und dann stand Weihnachten vor der Tür. Zum fünften Mal ohne meine Frau. Im Keller, meiner heiligen Versuchswerkstatt, begann ich zu Basteln. Oberarzt Dr. Hilscher, mittlerweile Chefarzt, hatte um Hilfe für einen Patienten im Internet aufgerufen. Am Vormittag des heiligen Abend hatte ich den Druckminderer, von Nervenbahnen zu steuern, fertig.
Ich fuhr zur Klinik. Obwohl es ja mehr als dreieinhalb Jahre her war, begrüßte mich Dr. Hilscher mit Namen. "Sie haben sich meinen Rat zu Herzen genommen. Leider geschieht das nur zu selten." Ich drückte ihm den mikroelektronischen Druckminderer in die Hände: "FroheWeihnachten Herr Dr.!" Er las den beigefügten Zettel und schrie dann durchs Haus: "Macht den OP1 fertig. Vielleicht können wir Herrn Kramer noch retten. Einen Versuch ist es wert."
Im Supermarkt kaufte ich von den wenigen verbliebenen Resten, der nächste Weltkrieg musste vor der Tür stehen, genügend für über die Tage ein. Zu Ladenschluss um zwölf Uhr packte der Florist gerade ein, aber ich bekam noch einen hübschen Winterstrauß und einen festlichen Strauß mit Weihnachtsblumen. Daheim packte ich die verderblichen Sachen in die Kühlung und räumte den Vorratsschrank ein.
Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, dem Anlass entsprechend, zog ich mich etwas ...