1. Unpassende Momente 02 Neu & Komplett


    Datum: 13.11.2017, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... es mir noch nie gesagt.
    
    Ich ihr aber auch nicht!!!
    
    Fehlender Mut?
    
    Fehlende Gelegenheit?
    
    Manchmal ist es einfacher, wirklich Kompliziertes zu meiden. Man fühlt sich sonst vielleicht zu verletzlich. Und man läuft Gefahr, dass all die wirklichen, wahren Gefühle aus einem herauskommen Meine Gefühle, mit denen ich mich selbst, aber auch andere nur allzu leicht überfordern könnte. In meinem Kopf drehte sich alles.
    
    Der Alkohol enthemmte auch was die Gesprächsthemen und die Offenheit anbelangt.
    
    Mein Innerstes kehrte sich gerade nach außen.
    
    Ich nickte Melanie zu, weiter fortzufahren...
    
    „Als Mutter nach Achims Geburt immer wieder krank wurde und immer wieder ausgerastet ist... Als sie irgendwann mehr in der Psychiatrie, als bei uns zu Hause war, da war das alles nicht einfach für uns.
    
    Und doch, Paps, hast du es immer wieder geschafft, das Ganze von uns fern zu halten."
    
    Sie schluckte.
    
    Das was sie gerade zu mir sagte, musste sie im Geiste immer und immer wieder für sich durchgegangen sein.
    
    Nein, auch dieses Gespräch war gerade alles andere, als einfach für sie. Sie war trotz ihrer jungen Jahre verdammt mutig und verdammt erwachsen.
    
    Für mich war das Gespräch ebenso wenig einfach. Gerade nach diesem Intro eben!
    
    Wir hatten es - obwohl längst überfällig - nie geführt. Ich hatte einfach nie den Mut dazu aufbringen können...
    
    Den Mut mich dem zu stellen, was an Einsicht und Konsequenz am Ende des Weges stehen würde.
    
    „Paps, du hast immer an uns ...
    ... gedacht. An Sabine, an Achim, an mich; an Oma und Opa und... an Mami. Und du hast alles getan, was notwendig war, diese Familie zusammen zu halten.
    
    Aber es wurde Monat für Monat schlimmer mit ihr und all deine, all unsere Liebe konnten nichts daran ändern. Sie ist unsere Mutter und wir werden sie immer lieben Paps!!!
    
    Aber sie ist nicht mehr sie selbst.
    
    Sie wird immer ein Bestanteil unserer Familie sein, aber sie wird nie wieder die sein, die sie einmal war.
    
    Sie ist nicht mehr die Frau die du geheiratet hast, Paps!
    
    Und sie wird es nie wieder sein und werden. Ebenso wenig wird unsere Familie so sein oder werden, wie vor ihrer Krankheit."
    
    Ihre Stimme wurde brüchig und in ihren Augen schimmerten ein paar Tränen. Ich stand auf, nahm mein Handtuch, setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm. Sie schluchzte und auch ich hatte einen immer größer werdenden Kloß im Hals.
    
    „Wir haben und hatten trotz aller Widrigkeiten eine gute Kindheit... und es hat viele Momente gegeben, in denen wir glücklich waren und an die ich mich gerne zurück erinnere. Ich lebe nicht mehr in der Vergangenheit!!! Achim und Sabine leben dort auch nicht mehr. Sie kennen die Vergangenheit auch heute gar nicht mehr. Paps... Denn wir leben im „Jetzt", im „Hier" und im „Heute"!!! Wir leben nicht mehr in der Vergangenheit...
    
    Du aber schon. Du lebst in der Vergangenheit und sehnst dich nach Mami und dem Traum von einer glücklichen Familie, einer vollkommenen Familie!"
    
    Sie sah mich ernst an und ...
«12...789...14»