1. Ich kann


    Datum: 27.08.2019, Kategorien: Romantisch

    ... nahm noch einen Schluck Wein, der sie trunken und mutig machte. "Ja. Ich kann." Sie wusste nicht, ob der Wein ihn auch mutig machte, auf jeden Fall machte er ihn nicht gesprächiger. "Würden Sie dann bitte auch?" Noch nie hatte sie einen Mann darum bitten müssen, ihr aus den Kleidern zu helfen, aber gerade das reizte sie.
    
    Heinz stand auf und gab dem Rock mit dem Zeigefinger einen kleinen Stups nach unten. Sie bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung, ihn auf die Bank zu legen, er dagegen schob ihn einfach mit dem Fuß unter den Tisch. Hoffentlich ist der Boden sauber, dachte sie und musste zugeben, dass selbst ein seit Wochen ungekehrter Boden reiner als ihre Phantasien war. Sie war sich ganz sicher, dass seine Gedanken im Moment nicht weniger schmutzig waren als ihre eigenen, er machte aber weiterhin keine Anstalten sie durch Worte oder Taten daran teilhaben zu lassen. So elegant wie es ihr in angetrunkenem Zustand möglich war setzte sie sich auf die Tischplatte, die ein wenig feucht vom Kürbis war, und spreizte einladend ihre Beine. Jetzt komm endlich näher, du sturer Bock, dachte sie, und tatsächlich gehorchte er ihr. Als sich sein Becken langsam zwischen ihre Schenkel drängte, schrie sie auf.
    
    "Die Erdäpfel! Sie brennen an! Nehmen Sie bitte den Topf vom Herd!" "Kochen ist Ihre Aufgabe." Er packte sie fest an den Hüften, so dass es ihr ein bisschen wehtat, und hob sie mit seinen kräftigen Händen vom Tisch. Mit weichen Knien torkelte sie zum brodelnden Topf und stellte ihn ...
    ... beiseite. "Hmmm. Die riechen gut. Haben Sie die mit Ihren eigenen Händen aus der Erde geholt?" "Ja. Mit wessen Händen denn sonst?" "Hoffentlich haben sie die armen Erdäpfel dabei nicht genauso grob angefasst wie mich eben." Sie hoffte das weniger aus Mitleid als aus Eifersucht und wünschte sich, dass er gleich wieder so zugriff. Diesen Gefallen tat er ihr natürlich nicht. "Steht auf Ihrer Unterhose eigentlich auch Ich kann?", fragte sie, streifte ihn beim Vorbeigehen mit der Hand am Oberschenkel und fing an den Kürbis zu schneiden und den Mangold von den Stielen zu zupfen. "Wie man's nimmt." "Zeigen Sie doch mal." "Schauen Sie doch selber nach." Das ließ Grete sich nicht zweimal sagen. Sie wischte sich die nassen Hände an seinem Shirt ab und knöpfte seine Jeans auf, sorgsam darauf bedacht, nur den Stoff und nicht den Körper darunter zu berühren. Als sie alle fünf Knöpfe geöffnet hatte, zog sie die Hose über seine Hüfte. "Ich sehe nichts." In Wahrheit sah sie sehr wohl etwas. "Vielleicht steht es auf der Innenseite." "Oh ja. Da steht tatsächlich etwas." Sie ging in die Knie. "Können Sie lesen?" "Grundsätzlich ja. Aber es ist zu dunkel hier. Und außerdem ist es verdammt heiß. Darf ich ein bisschen blasen?" Er sagte wenigstens nicht Nein. Also blies sie. Ganz sanft. Ganz behutsam. "Wird es schon etwas weniger heiß?", fragte sie besorgt. "Nein. So wird die Glut noch mehr angefacht." Das hatte Grete auch schon gemerkt. Das Feuer wärmte ihre Hände und Lippen. Trotzdem fragte sie: ...
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