1. Heißer Herbst 09 - 8 Wochen Zeit ...


    Datum: 06.08.2019, Kategorien: Humor

    ... die bis zum Haarschopf im Mantel steckte und zwischen zwei Knöpfen hinauslugte.
    
    „Keine Ahnung, was er vorhat!“, wunderte sich Sabine. „Normalerweise hält er nichts davon, Sachen aufzuräumen, zumindest nicht, wenn es sich um seine handelt. Hoffentlich hat er die Klamotten nicht in seinem Zimmer gebunkert, da kommen wir jetzt nicht ungesehen ran.“ Da kam Max auch schon zurück, ohne Kleider, aber mit einer Flasche Bier. Lässig fläzte er sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. Fußball!
    
    „Wie lang geht denn die Sendung?“, wollte Manu wissen.
    
    „Wenn wir Glück haben, ist es in zwanzig Minuten aus. Kannst du erkennen, wie lange schon gespielt wurde? Rechts oben sollte das eingeblendet sein!“ Manu kniff die Augen zusammen und starrte schräg auf den Bildschirm. Dennoch war es Sabine, die es entdeckte. Gott sei Dank, wie vermutet, schon zweite Halbzeit. „Siebenundsiebzigste Minute! Mit Nachspielzeit und Interviews noch mindestens zwanzig, eher dreißig Minuten. Halten wir das aus?“
    
    „Was bleibt uns schon übrig?“ Manu drehte sich um und schlang ihre Arme um Sabine. „Lass mich mal so! Es zieht kalt bei den Knopflöchern rein!“ Sabine fühlte keine Kälte. Ganz im Gegenteil!
    
    Die folgenden sechsundzwanzig Minuten behielten beide in warmer Erinnerung. Dann schaltete Max den Kasten ab, trollte sich hinauf in sein Zimmer und ließ die Bässe seiner Stereoanlage wummern. Sabine knöpfte den Mantel auf und Manu löste sich seufzend. Schnell traten sie ins Wohnzimmer. Weit und breit ...
    ... keine Spur von ihren Kleidern. Vorsichtig zogen sie die Stiefel auch noch aus und huschten schattengleich an Max’ offener Zimmertür vorbei in Sabines geräumiges Dachkämmerlein. Dort lagen ihre Klamotten dekorativ verstreut auf dem Fußboden. Sabine fluchte leise, aber Manu ging etwas durch den Kopf. „Glaubst du, ich hätte deinen Bruder alternativ auch verführen können?“, fragte sie gedehnt und wackelte dabei aufreizend mit ihrem schon mehrfach erwähnten ‚süßen Hintern'.
    
    „Aber sicher doch!“, stimmte Sabine dieser Vermutung zu. „Wow! Sein Gesicht hätte ich sehen mögen, wenn du nackt bei der Terrassentür hereinstolziert wärst!“ Manu führte dies auch gleich pantomimisch vor, was zu gemeinsamen Heiterkeitsausbrüchen führte. Kichernd ließen sie sich aufs Bett fallen. Es war im Zimmer gut geheizt und so sahen sie keinen Anlass, sich gleich was anzuziehen.
    
    Susi kuschelte derweil mit ihrem Lammfell, stellte sich vor, es wäre ein riesiges Eisbärenfell und beobachtete, wie sich ihre Nippelchen aufstellten. Trotzdem war ihr langweilig. Die Hausaufgaben hatte sie schon erledigt, ein wenig Bio gebüffelt obendrein, nun rief sie Sabine an, zwirbelte dabei versonnen an ihrer linken vorwitzigen Brustwarze.
    
    „Sabine? Was machst du?“
    
    „Lieg auf dem Bett, wieso?“
    
    „Aufgaben schon gemacht?“
    
    „Öööhm, … ja!“
    
    „Klingt aber nicht so! Egal, ist deine Sache. Mir ist langweilig, willst du nicht rüberkommen, Sabi?“
    
    „Nein, nicht wirklich! Bei dem Wetter geh ich lieber gar nicht vor die ...
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