1. Heißer Herbst 09 - 8 Wochen Zeit ...


    Datum: 06.08.2019, Kategorien: Humor

    Heißer Herbst 09 - Acht Wochen Zeit
    
    für Aufgabe sechs:
    
    Wie kommt man nackt ins Fernsehen?
    
    ©Helios53 / XI 2012
    
    Die Wetterfrösche hatten Recht behalten. Pünktlich zum Oktoberbeginn trieben Regenwolken übers Land und Nebelschwaden über die Heide. Es wurde ungemütlich kalt und regnerisch. Tagelang kam kein Sonnenschein hervor. Da hüllte sich sogar die Schäferin Mica in warme Gewandung, stilgerecht in einen langen Lammfellmantel, den sie mit der wolligen Seite nach innen trug. Das Gerücht, darunter sei sie nach wie vor nackt, heizte die Phantasien mehr an, als es ihre naturistischen Auftritte in der freien Natur je hätten bewirken können. Susi hatte in ihrem Zimmer noch das feine Lammfell, das einst als ihre Schlafunterlage im Gitterbett gedient hatte. Sie versuchte, das Feeling nachzustellen, indem sie sich nackt darauf wälzte und sich den kleinen Pelz um die Hüften schlang. Ja, das hatte was! Leider war das Utensil viel zu klein, um damit – nur damit! – in die Öffentlichkeit zu gehen.
    
    Sabine und Manu verriet sie nichts von ihren Phantasien. Die hätten das wohl nur ins Lächerliche gezogen. Dabei ahnte sie nicht einmal annähernd, wie ähnlich diese beiden träumten, allerdings ohne den Vorteil, dabei auf ein echtes Lammfell zurückgreifen zu können. Aber Sabine hatte sich des schon etwas fadenscheinigen Waschbärmantels ihrer Großmutter bemächtigt und diesen verkehrt herum auf nackter Haut angezogen. Damit konnte sie zwar auf keinen Fall auf die Straße, einen Versuch ...
    ... auf der Terrasse – natürlich erst, als sonst alle Familienmitglieder außer Haus waren – wagte sie aber doch. Prompt wurde sie dabei von Manu überrascht.
    
    Die lachte sich zuerst scheckig, gestand aber bald, dass sie im Innersten danach gierte, es Sabine nachzutun. Da geteilte Freude, doppelte Freude verheißt, wechselten sich die beiden ab. Zum Glück hatte der Regen inzwischen aufgehört. Während die eine nackt mit Pelz im Garten lustwandelte, wärmte sich die andere nackt mit Pelzstiefeln im Wohnzimmer an der Zentralheizung. Den Anblick, den sie boten, nackt vom Scheitel bis zum Knie und dazu gefütterte Stiefel, fanden sie so lustig, dass sich das Mantelwechseln jeweils ein wenig hinzog, weil die zwei einzeln wie gemeinsam vor dem Spiegel posierten oder das Mantelaus- und wieder –anziehen showmäßig verlängerten. So ging die Zeit schneller vorbei, als sie es gewahr wurden. Gerade war wieder Sabine draußen und Manu beobachtete sie von der geschlossenen Terrassentür aus, als ein Schlüssel in der Tür rappelte. Jemand kam nach Hause! Manu floh in Panik – nackt! – zu Sabine in den Garten und berichtete zitternd und zappelnd, was geschehen war. Glücklicherweise war Oma Gerda gut genährt und der Waschbärmantel entsprechend großzügig geschnitten.
    
    Mit kleinen Schritten trippelten die zwei Nackten im Gemeinschaftspelz näher an die Terrasse und konnten beobachten, wie Max kopfschüttelnd den Kleiderhaufen auf dem Sofa packte und hinaus trug. „Was macht er denn?“, fragte Manu erschrocken, ...
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