1. Russisch Roulette 5 letzter Teil


    Datum: 02.08.2019, Kategorien: Reif

    Kapitel 5
    
    Letzter Teil
    
    Nach dem letzte Desaster, wollte ich es aufgeben, russisches Roulette zu spielen, aber eines hatte ich daraus gelernt: mein Sohn war nicht minder versaut, als ich! Eher noch schlimmer. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was eine Frau bei ihm aushalten werden müsste.
    
    Ich duschte die halbe Nacht lang und legte mich für nur wenige Stunden schlafen.
    
    Am kommenden Morgen, fuhr ich wie gehabt, nach Hamburg rein.
    
    Ich stieg aus meinem Zug aus und stieg die breite, sehr hohe Treppe zur Wandelhalle hinauf. In meinem schicken, aber eng sitzenden Kostüm, fühlte ich mich heute überhaupt nicht wohl. Ob ich mal wieder zugenommen hatte?
    
    So in Gedanken, erklomm ich die letzte Treppenstufe und prallte mit einem Mann im Anzug zusammen.
    
    Wenn er nicht im letzten Moment zugegriffen hätte, wäre ich rückwärts die Treppe herunter gekullert. Mein Herz setzte einen Schlag aus und begann dann zu rasen. Mir wurde leicht schummerig.
    
    „Entschuldigung, meine Dame. Das habe ich wirklich nicht gewollt“, sagte da eine sehr männliche Stimme und ich wurde in die Arme eines Mannes in meinem Alter gezogen. Er sah verdammt gut aus, aber das registrierte ich nur nebenbei.
    
    Mein umnebeltes Gehirn konnte kaum denken. Ich klammerte mich an dem Mann fest, weil ich das Gefühl hatte, trotzdem zu fallen. Dabei sah ich ihm dann ins Gesicht.
    
    Nicht zu fassen. Er sah total jung aus, mit seinem spitzbübischen Grinsen. Ich schätzte ihn auf maximal dreißig Jahre ein.
    
    Sein Haar ...
    ... war voll, gewellt und dunkelbraun, mit silbernen Strähnchen an den Ohren. Wow. Plötzlich lächelte ich ihn an und der Mann zog mich beiseite.
    
    Weil mir so komisch war, klammerte ich mich nun am Geländer fest.
    
    „Ist ihnen nicht gut? Soll ich einen Krankenwagen rufen?“ Ich schüttelte meinen Kopf und meine offenen Haare hingen mir im Gesicht. Ich strich sie beiseite.
    
    „Nein, nein, danke. Es geht gleich wieder“, ich schloss die Augen und atmete mehrfach tief durch.
    
    „Kommen sie, wir gehen dort drüben etwas trinken. Mein Name ist übrigens Gunnar“, ich sah ihn verständnislos an, folgte ihm aber, wobei ich meine Handtasche fest an meinen Körper presste. Er lächelte freundlich auf mich herab.
    
    Gunnar stellte mich an einen der Stehtische und holte uns Getränke. Ich bekam einen Kaffee vorgesetzt. Schrecklich, aber lieb gemeint. Ich bat um Milch, denn nur so würde ich ihn herunter bekommen.
    
    „Wie heißt du“, fragte er mich frei heraus und ich antwortete ihm. „Doris.“
    
    „Freut mich, dich kennenzulernen Doris. Das ist ein schöner Name“, der Mann war ganz nach meinem Geschmack, nur nicht heute. Ich wich seinen Blicken aus und tat völlig unbeteiligt.
    
    Warum auch immer, aber ich dachte an den gestrigen Tag und musste würgen. Gunnar war sofort zur Stelle und fragte erneut, ob ich Hilfe bräuchte. Dankend wies ich ihn zurück.
    
    „Der Kaffee wird helfen“, sagte ich und wusste, dass es stimmte. Mein Kreislauf war zu niedrig. Mein Puls raste zwar, aber das hatte nichts zu sagen. Ich ...
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