Das fremde Mädchen
Datum: 23.07.2019,
Kategorien:
Romantisch
... ist wegen deiner Saris hier." "Wegen was?" "Sie ist Modereporterin. Und ihre Leserinnen wollen alles über deine Saris wissen." "Aha. Und darum zeigst du ihr meine Kinderfotos?" "Da siehst du so süß in deinen Saris aus." "Ja Hoheit. Das stimmt. Sie waren schon als kleines Kind ein wunderschönes Mädchen. Wenn ich das sagen darf." "Keinen Honig. Sonst gibt es Zitrone." "Nein, nein, eure Hoheit. Das meine ich wirklich." "Na gut." "Verzeihen sie Hoheit, aber ich habe eine Bitte." "Und die wäre?" "Würden sie so lieb sein und den goldenen Sari für mich anziehen. Ich würde sie so gerne darin fotografieren." "Ja Schatz, mach, bitte." Ihre Reaktion, als sie mich wenig später in dem Sari sah, überzeugte mich. Sie schien es nicht darauf abgesehen zu haben, zu erfahren, was zwischen Thomas und mir vorgefallen war. Und am Nachmittag sagte sie mir etwas, was mich gänzlich von ihr überzeugte. Wir kamen auch auf die Kleidung zu sprechen, welche ich beim Tanz mit Thomas angehabt hatte. "Sie wollen nur etwas über die Kleidung wissen?" "Ja, das andere weiß ich ja schon." "Wie?" "Was zwischen ihnen und dem Jungen ist." "Wie meinen sie das?" "Mein Bruder ist taub. Er hat gelernt von den Lippen lesen. Und ich hab immer mit ihm geübt. Und so kann ich das auch. Ich weiß also was sie ihm gesagt haben und mit welchen Worten er sie zum Weinen gebracht hat. Als ich das las mußte ich auch weinen. Das war so romantisch. Keine Angst Hoheit. Ihr Geheimnis ist bei mir mehr als sicher." Und es war bei ihr ...
... sicher. Als sie nach drei Tagen zu uns kam, hatte sie ihren Artikel fertig. Gespickt mit den Bildern. Er war sehr gut, soweit ich dies beurteilen konnte. Als sie ging sagte sie. "Hoheit, ich habe hier ein kleines "Dankeschön" für ihr Entgegenkommen." Damit gab sie mir ein kleines Päckchen. Dann ging sie. Erst als ich auf meinem Zimmer war öffnete ich es. Doch damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. "Passend für ihre Korsage" stand auf dem kleinen Zettel. Ein dünnes Höschen lag darin. Schwarz und rot. Passend zu meine Korsage. Bereits anderthalb Wochen nach der Gala passierte es dann. Sie standen an der Schule. 8 Männer mit Kameras, bereit jeden unserer Hautschuppen abzulichten. Sie hatten die Schüler gefragt, welche vor dem Tor standen, ob ihnen die Prinzessin bekannt war, ob sie hier in die Schule ginge und in welche Klasse. Die Antworten waren mehr als niederschmetternd. Obwohl sie sich sicher waren, das Manjula in diese Schule ging, schauten die Schüler sie nur erstaunt an. Einige lachten sie aus. "Als wenn eine Prinzessin in eine ordinäre Schule gehen würde. Wo leben sie denn?" "Ihr spinnt ja." "Die hat doch bestimmt einen Privatlehrer." "Keine Prinzessin. Ein Prinz." "Er da. Das ist der Prinz von Honolulu." Sie veralberten sie total. Dennoch blieben die Reporter vor dem Eingang zur Schule auf Lauerstellung. Monika und Iris hatten sich erst gar nicht bis zum Schultor aufgemacht. Als sie die Typen dort stehen sahen, wußten sie Bescheid. Darum blieben sie am Anfang der ...