1. Das fremde Mädchen


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Romantisch

    ... Fernsehkamaras wieder auf mich richteten. Und dies in einem Moment, wo ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen mußte. Mein Bruder Shardul hatte mir mal eine Schallplatte geschenkt. Chris Rea. Und von diesem Tag an war ich sein größter Fan. Ich wußte so gut wie alles von und über ihn. Und auch, das er drei seiner Lieder, Stainsby Girls für seine Frau und Josephine und Julia für seinen beiden Töchtern geschrieben hatte. Und gerade die beiden Lieder für seine Töchter gingen mir immer zu Herzen. Julia, die jüngere, mit ihren großen Augen. Aber auch Josephine hat diese herrlichen Augen. Er muß sie immens lieben, wenn er so schöne Lieder für sie gemacht hatte. Und als er an diesem Abend auf die Bühne kam, da rutschte mir mein Herz ins Höschen. Ich starrte ihn nur noch an und konnte es nicht fassen, das er dort, keine 10 Meter von mir entfernt, sang. Doch als er Julia sang, fing ich an zu weinen. Still und unbemerkt von allen anderen. Erst als das Licht wieder an ging, bemerkte man es. Ein gefundenes Fressen für die Medien. Aber Shardul sprang sofort auf und führte mich hinaus. Nur er wußte ja weshalb ich heulte. Er bugsierte mich zur Damentoilette und ließ mich dort alleine, stellte sich vor die Türe und erwehrte sich den Reportern bis Igor kam. Und als drei Reporterinnen auf die Toilette wollten, konnten sie nicht an Igor vorbei. Da half auch kein Zetern und "Ich mach mich gleich naß". Igor reagierte nicht und blockierte die Türe. Aber während die Reporterinnen sich mit Igor ...
    ... auseinandersetzten, eigentlich redeten sie und Igor hörte ihnen nicht zu, sprach Shardul mit dem Fernsehteam. Er erklärte ihnen warum ich geweint hatte. Nur einer von ihnen verstand es. Er schien ebenfalls ergriffen von Reas "Julia" gewesen zu sein. Er war es dann auch, der die anderen Reporter schließlich aufklärte und sie zum gehen veranlaßte. Und als ich nach einigen Minuten wieder aus der Toilette kam, standen nur noch Shardul und Igor dort. "Danke." "War doch klar Schatz. Als ich die ersten Takte hörte, konnte ich es mir schon denken. Geht's jetzt wieder?" "Ja." "Gut. Dann komm mit." Er zog mich durch die Menge der Tische bis zum Rand der Bühne. Etwas abseits von ihr waren die Plätze der Künstler. Und auch Chris Rea saß dort. Erneut hatte ich einen Elefanten im Hals. Doch um es kurz zu machen, Shardul brachte mich zu ihm und sagte, das ich sein größter Fan wäre. Und als Rea mich an seinen Tisch bat, direkt neben ihm, zitterte ich richtig vor Aufregung. Und er unterhielt sich mit mir. Mit MIR! Ich konnte es nicht fassen. Ich blieb eine ganze Weile bei ihm sitzen, sagte ihm, wie wundervoll ich seine Lieder fand, besonders die beiden für seine Töchter. Zum Schluß lud er mich ein, sie in Cookham zu besuchen, wenn er mit seiner Tournee fertig wäre. Das Angebot schlug ich natürlich nicht aus. Schließlich kam ich zurück an unseren Tisch. Mama sah mich etwas ungehalten an. Sie war nicht böse auf mich, sondern ungehalten, daß ich die Beherrschung verloren hatte. Papa jedoch nahm mich ...
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