1. Mein Boss 01.Teil


    Datum: 05.07.2019, Kategorien: Transen

    ... verlieren!
    
    Vielmehr mimte ich den coolen Spion und schüttelte meinen Kopf. Hier im Büro des Chefs erschien mir die Sache furchtbar aufregend, und so gefährlich würde sie wohl nicht werden!
    
    Der Chef erläuterte mir den Plan. Er wollte mich in eine Zelle stecken und dann einen von den Banden-Mitgliedern dazu stecken. Er weiß zwar, dass der binnen kurzem von Solischyn's Anwälten wieder auf freien Fuß gesetzt würde, aber in der Zwischenzeit sollte er eine Geschichte aufgetischt bekommen, die meine Eintrittskarte in Solischyn's Bande werden sollte.
    
    Wegen meiner Eltern brauchte ich mich auch nicht sorgen, die waren gewohnt, dass ich mich oft tagelang herumtrieb.
    
    Dann hörte ich meine Freunde vor dem Büro schon lärmen.
    
    „Kein Wort!" ermahnte mich der Chef noch einmal, dann kamen sie auch schon herein.
    
    Der Plan wird umgesetzt
    
    Ich war stinksauer. Ich saß schon einen ganzen Tag und die halbe Nacht in der Zelle. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Mir taten schon alle Knochen weh von der harten Pritsche und ich bekam doch tatsächlich nichts außer Wasser und eine harte Brotrinde. Aber der Chef meinte, alles müsse ganz echt sein.
    
    Dann ging der Fisch ins Netz. Der Chef brachte Aaron Spidlow hier herein ins Ortsgefängnis. Aaron war einer der Boten für Solischyn. Der Chef hatte ihn wegen eines Raufhandels in der Kaschemme an der Ecke mitgenommen. Ich war neugierig, welche Geschichte der Chef sich ausdenken würde.
    
    Vorige Woche war ein Räuber namens Wassili Bialik ...
    ... in Białystok erschossen worden, der ganz alleine seine Dinge geplant und durchgeführt hatte. Nun war er tot. Nach mindestens einem Dutzend Überfällen auf Geschäfte und Banken, bei denen die Polizei in Białystok ihn nicht fassen konnte.
    
    Laut begann der Chef in Hörweite von Spidlow über mich zu schimpfen. Wegen mir hätte es so lange gedauert, bis sie Bialik endlich erwischt hätten. Ich war sein Rückzugsweg. Wann auch immer die Polizei glaubte, Bialik endlich in die Finger zu bekommen, war es nur eine Finte gewesen, die ich zuvor ausgedacht habe und die Bialik unbehelligt entkommen ließ. Ich blieb stumm und hörte nur der Geschichte zu, die mein Chef hier sponn. Immer mehr fühlte ich mich als richtiger Held!
    
    Leider sei es schwer, mir die Beteiligung nachzuweisen, aber zum Glück habe ich keinen Anwalt, der mich rausboxen könnte. So werde man mich schon verknacken.
    
    Es kam, wie es der Chef geplant hatte.
    
    Spidlow wurde am nächsten Morgen von Solischyn's Anwalt Modrzewski rausgepaukt. Und sechs Stunden später kam der wieder und meinte, auch mein Anwalt zu sein. Ich konnte nicht beschreiben, wie ich mich fühlte nach zwei Tagen in diesem elenden Loch!
    
    Nun fuhr ich mit Modrzewski in einem großen Mercedes von einem Chauffeur gefahren aus dem Ort. Meine Nerven waren zum Zerreißen angespannt.
    
    Hatte ich mir nicht zu viel zugemutet? Jetzt konnte ich nicht mehr zurück! Jetzt musste ich wirklich der getarnte Held sein. Also sammelte ich all meinen Mumm zusammen und dachte nur ...
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