1. Die Sekretärin Teil 01


    Datum: 23.05.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    Die Sekretärin
    
    Vorwort
    
    In der folgenden Erzählung kommen groteske und brutale Arten des Verkehrs vor.
    
    Leser, die sich durch derartige Praktiken angegriffen fühlen, sollten an dieser Stelle aufhören.
    
    Eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen und/oder Orten sind "rein zufällig".
    
    Diese Geschichte orientiert sich lose an wahren Begebenheiten.
    
    1. Büroporno
    
    Genervt trottete Jochen die Treppen hinunter zum ersten Stock herab. Er hätte natürlich auch den Aufzug nehmen können aber irgendwie passte das regelmässige Poltern seiner Schritte auf den Treppenstufen eher zu seiner Stimmung. Er war genervt und aufgebracht. Den ganzen Tag schon durfte er die Drecksarbeit für diesen elenden Mistkerl erledigen. Dieser elende Mistkerl, welcher im übrigen sein Chef war, trug den Namen Weibler. Herr Georg Weibler. Es war noch nichteinmal 10 Uhr und Herr Weibler hatte jetzt schon das dritte mal bei Jochens Anleiter angerufen, um Jochen für irgendeinen Dreck herzubeordern und ihn dann im Anschluss durch die ganze Werkstatt zu schicken. Natürlich würde Jochen letztendlich auch noch von ihm angeschnauzt werden, weil er nicht schnell genug war.
    
    Aber das war nunmal Jochens Los als Zivildienstleistender. Er hatte gerade seinen zweiten Monat in der Behindertenwerkstatt hinter sich gebracht und der Job war eigentlich ganz in Ordnung. Die Behinderten mochten ihn alle sehr und auch mit den meisten Mitarbeitern kam er hervoragend klar. Wäre da nur nicht dieser Drecksack von Weibler ...
    ... gewesen. Oh und nicht zu vergessen, natürlich seine giftige Sekretärin, Frau Hessel. Wenn er nur an sie dachte kam ihm die Galle hoch. Dieses elende Miststück, von ihrem Mann wahrscheinlich seit Monaten nichtmal mehr angeschaut lies ihren ganzen Frust an ihm aus. Er hatte sogar schon mitbekommen wie sie mit dem Chef über ihn ablästerte, als er einmal am Büro vorbeilief.
    
    Das Büro war im übrigen recht simpel aufgebaut. Ein kleiner, abgetrennter Bereich in dem es zwei Türen gab. Eine führte in das Büro der Hessel und das andere in das vom Chef. Zudem waren die beiden Büros noch untereinander verbunden.
    
    Dieses mal hatte Jochen sich extra viel Zeit gelassen. Er hatte seinen Kaffee zu Ende getrunken und ist gemütlich die Treppen hinunter spaziert. Dann hat er noch Halt bei einigen Behinderten gemacht und sich ein wenig mit ihnen unterhalten. Ein Blick auf die Armbanduhr verriet ihm, dass es nun eine gute halbe Stunde her war, seit sein Chef Herr Weibler nach Jochen gefragt hatte. Er spazierte schlendernd zum Büro und trat ohne zu klopfen ein. Innerlich hoffte er ein kleines bisschen, seinen widerlichen, glatzköpfigen Chef beim Wichsen zu erwischen um ihn damit zu demütigen. Als er ein leeren Büro vorfand, war er jedoch ein wenig entäuscht.
    
    Jochen ging langsam auf den Schreibtisch seines Chefs zu und sein Blick striff über die unzähligen Unterlagen und Notizen. "Nichts von Interesse. Schade.", sagte Jochen leise zu sich selbst. Als es jedoch auf einmal einen dumpfen Schlag ...
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