1. Der Zauberschüler


    Datum: 22.05.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... restlichen Körper überproportional war, aber dennoch harmonisch im Gesamtbild wirkte. Bei diesem Anblick regte sich etwas in seiner Hose. Sie fiel eindeutig in sein Beuteschema.
    
    Vergeblich versuchte er seine Gedanken zu sammeln, doch im Augenblick interessierte ihn mehr, wer sie war, hatte ihren Namen vergessen. Was konnte sie wollen? Wer sich in seiner Ausbildung so verhält, musste mit vorsicht genossen werden. Vielleicht war ein Test? Derlei Gebaren hatte in diesen Gemäuern selten etwas gutes zu bedeuten. Er musste vorsichtig sein. Ihr Blick, noch immer auf ihn gerichtet und schielte dabei gelegentlich auf das Blatt vor sich, das noch sehr viele weise Stellen aufwies. Schlagartig wurde ihm klar was sie wollte. Obwohl er nicht wusste warum, nickte er ihr zu, worauf sich augenblicklich ihre Mundwinkel hoben. Mit leicht geöffneten Mund bewunderte er ihr wunderschönes lächeln, das durch ihre kurze Oberlippe zusätzlich an Reiz gewann und seine Beine - obwohl er saß, wie Pudding zittern ließ. Als er auf seinem Blatt die letzten Zeilen niedergeschrieben hatte, ließ er seine Handfläche über das Blatt schweben und murmelte einige unverständliche Worte, worauf das Blatt bei der unbekannten Mitschülerin für einen Moment, kaum merklich aufleuchtete. Niemand würde je einen Verdacht schöpfen, da jeder Schüler in der Regel stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Hilfe konnte niemand erwarten. Schon gar nicht bei einer Prüfung. Hier galt die Regel, fressen oder gefressen werden. ...
    ... Die restliche Zeit der Prüfung verging wie im Fluge.
    
    «Sei gegrüßt», sprach ihn eine Stimme von hinten an. Gradur drehte sich um und erkannte die Mitschülerin aus der Prüfung. «Oh, grüsse», erwiederte er überrascht mit einer angedeuteten Verneigung. «Das was du getan hast, hat noch niemand für mich getan». Er hob kurz seine Schultern. «Ich heiße Kylea». Gradur stellte sich vor und machte bedeutete ihr eine Verbeugung. Kylea trat näher heran, stellte sich auf Zehnspitzen und flüsterte ihn zu: «Ich verrate dir ein Geheimnis. Da du mir geholfen hast, zeige ich dir, wo der Meister seinen Stab hinlegt, sofern er ihn nicht bei sich hat. Man könnte bestimmt einiges über die astralen Energien lernen, die in Gegenständen innewohnen, meinst du nicht auch?». Gradur war etwas perplex über die Wendung des Gesprächs, sah sich erschrocken um, damit auch niemand das Gespräch belauschte. «Woher weißt du das?», mauschelte er. «Jeder hat hier Geheimnisse, denkst du nicht auch?». Er sah sie argwöhnisch an, denn er konnte sich keinen Reim daraus machen, was ihre tatsächlichen Beweggründe waren. Er hatte ihr zwar geholfen, doch im Vergleich dazu, war das unerlaubte Studieren eines magischen Gegenstandes verboten und stand unter strenger Strafe. Doch der mit dem Wissen das er dadurch erlangen würde, verschaffte ihm gegenüber den anderen Schülern einen großen Vorteil. Zögernd sah er sie an. Gerade als er antworten wollte, hörte er hinter sich die Stimme seines Dozenten. »Junger Schüler«, setzte der ...
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