1. Triangel - Teil 02


    Datum: 16.05.2019, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... ich wollen Dir nicht zur Last fallen."
    
    Seine Renate kicherte und gluckste sehr erheitert etwas von der köstlichen Flasche Champagner, die noch nicht ausgetrunken war. Hatte Renate sie noch alle? Sie musste doch merken, was Michael wollte! Michael schüttelte nur den Kopf und sah ihn kurz von oben bis unten an:
    
    „Leo, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Bis zur Altstadt ist es ein ganzes Stück. Und wenn ich mir Euch beide anschaue, dann glaube ich nicht, dass Du es schaffen wirst, Deine Schwester auf diesem Wege immer ausreichend zu stützen. Keine Sorge, ich werde sie schon ins Bett bringen. Dir steht es natürlich frei, zu Deinem Hotelzimmer zu gehen oder im Gästezimmer meiner Suite zu schlafen."
    
    Irgendetwas davon musste auch in das benebelte Gehirn seiner Renate durchgedrungen sein. Jedenfalls klang sie leicht verwirrt, als sie ihn bat, doch hier in der Suite zu bleiben. Widerwillig nickte Leo. Da stand er nun. Was konnte er jetzt noch machen? Warum hatte Renate nur das Angebot mit der Bar angenommen?
    
    „So Leo, möchtest Du jetzt doch noch den preisgekrönten Solera-Brandy als ‚Nightcap' haben?"
    
    Dem stimmte er zu. Nicht zuletzt, um wenigstens noch für eine Weile mit dabei zu sein. Auf jeden Fall würde er es verhindern, dass Renate noch mehr Alkohol konsumierte. Michael zeigte Leo das Gästezimmer. Er händigte ihm Handtuch und einen Bademantel aus. Leo versuchte es noch einmal auf einem anderen Weg:
    
    „Michael, meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn ...
    ... meine beschwipste Schwester hier im Gästezimmer schläft? Ich meine, sie weiß doch nicht ..."
    
    Der große Mann drehte sich zu ihm um und runzelte mit der Stirn:
    
    „Hör mal zu, Leo. Du möchtest den großen Bruder spielen? Dann frage Dich mal, ob sie das möchte. Du hast ihr angeboten, sie ins Hotel zu bringen. Sie wollte hierbleiben. Und sieht das etwa so aus, als ob sie sich nicht auf meinem Schoß wohl fühlen würde? Willst Du wirklich einer erwachsenen Frau, die zudem Ärztin ist, sagen was sie zu tun und lassen hat? Also, lass es!"
    
    An sich hatte der Mann ja recht, aber Leo war nicht ihr Bruder, sondern ihr Ehemann. Das durfte er nur nicht sagen. Michael servierte den beiden dann aus dem Bar-Fach eine großzügige Portion von dem hervorragenden Brandy jeweils in einem Cognacschwenker. Er begleitete Leo zurück an den Tisch.
    
    „Cheers, lieber Leo. Auf diesen wunderschönen Abend und deine ebenso schöne Schwester Renate!"
    
    Leo mochte nicht so gerne darauf anstoßen, aber was blieb ihm schon anderes übrig? Auch Michael hörte sich inzwischen nicht mehr nüchtern an. Vielleicht wollte ihn auch mit dieser Bemerkung provozieren, weil er sich über Leo und dessen Einmischung geärgert hatte. Mit der Fernbedienung stellte er die Musikanlage an. Er brachte Kuschelrock-Musik zum Klingen. Er zog Renate hoch und dann tanzten sie beide. Sie tanzten eng, sehr eng. Seine Hand rutschte auf ihren Hintern herunter. Sie legte ihm ihre Arme um den Nacken. Beide schienen richtig enthemmt zu sein.
    
    Leo ...
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