1. Schwules Internat 10-12


    Datum: 01.11.2017, Kategorien: Schwule

    Antonius führte mich in seinen kleinen Arbeitraum und bot mir was zu trinken an.
    
    „Ich hab mal ne Frage?“ kam es von Antonius „ein Mann der Familie kommt mir bekannt vor. Aber das kann nicht sein, denn vor ein paar Tagen wurde sein tragischer Tod bekanntgegeben.“
    
    „Wen meinst Du?“
    
    „Den Mann den Ihr Arthur nennt.“
    
    „Ich hole ihn mal her“ sagte ich, ging nach draußen und rief nach Arthur.
    
    „Was ist?“
    
    „Ich glaube der Abt hat Dich erkannt. Vielleicht sollten wir ihm sagen wer Du bist. Er wird Dich mit Sicherheit nicht verraten.“
    
    „Wenn Du meinst ist es vielleicht besser, bevor Gerüchte in die Welt gesetzt werden.“
    
    Wir gingen zusammen zu Antonius, der schon neugierig wartete.
    
    „Meinst Du den Mann?“ wollte ich wissen.
    
    „Ja den meinte ich als den ehemaligen Außenminister der Republik Nord-Zypern erkannt zu haben.“
    
    Arthur fing an zu Grinsen und meinte „gute Beobachtungsgabe, ja der bin ich.“
    
    „Aber man hat doch einen Terroranschlag auf Sie und Ihre Familie verübt??“
    
    Arthur erzählte mit kurzen Worten die ganze Geschichte und sagte zum Schluss „aber bitte, das bleibt unter uns. Wir werden in den nächsten Tagen von dieser Insel verschwinden und ich möchte, dass es dabei bleibt, dass wir tot sind.“
    
    „Da brauchen Sie keine Bedenken zu haben, alles was hier gesprochen wird, bleibt in diesen Mauern. Ich finde sie haben richtig gehandelt und damit Ihre Familie gerettet. Wir werden für Ihre Familie beten.“
    
    Arthur war gerührt, bedankte sich bei Antonius ...
    ... und ging wieder zu seiner Familie.
    
    Antonius und ich setzten unser Gespräch fort.
    
    „Ich habe die Berichterstattung über Dein Projekt verfolgt und muss sagen, Du hast Mut. Ein solches Projekt in einer Macho-Gesellschaft aufzuziehen ist sicher nicht leicht.“
    
    „Es war nicht leicht aber mit der Macho-Gesellschaft ist es nicht weit her. Im Hintergrund ziehen ja doch die Frauen die Fäden. Die meisten Frauen lassen ihre Männer in dem Glauben, sie hätten das sagen.“
    
    „Wie viele Jugendliche hast Du zurzeit in dem Lager?“
    
    „Müsste ich nachzählen, so auf Anhieb kann ich das gar nicht sagen. Es sind jedenfalls ne Menge und wenn Besucher da sind wird es voll.“
    
    „Andere Frage?“ kam es von Antonius „bist Du ein gläubiger Christ?“
    
    „Ja, das bin ich, allerdings ohne Anbindung an die Amtskirche.“
    
    „Warum?“
    
    „Die Amtskirche ist für mich wie eine Konzernleitung, alles Theoretiker. Weit weg vom gelebten Leben, vertreten sie stur ihre Leitsätze ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Gegebenheiten des Lebens. Ich glaube an eine höhere Macht, ohne eine Religionsgemeinschaft zu bevorzugen. Die haben alle irgendwo eine Berechtigung, wenn die Menschlichkeit beachtet wird. In vielen Religionen ist mir zu viel Gewalt gegen andersdenkende. Das gibt Raum für Machtgehabe einzelner.“
    
    „Interessante Ansicht“ meinte Antonius „aber es muss doch auch im Glauben Richtlinien geben.“
    
    „Wie ich schon sagte, wenn diese Richtlinien sich nicht gegen die Gläubigen oder auch andersgläubige richtet, ist ...
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