1. Überraschung


    Datum: 31.10.2017, Kategorien: Reif

    ... Kleidungsstücke.
    
    Ich suchte zuerst nach Unterwäsche, fand aber nur Reizwäsche. Ich wählte einen Slip und einen BH in rot. Komisch fand ich, dass sie mir genau passten. Wer immer mich hierher gebracht hatte, kannte meine Kleidergröße. Es war sechsundfünfzig.
    
    Tja, ich war nicht mehr die Jüngste und ganz schön aus dem Ruder gelaufen. Bei einer Größe von einen Meter und einundsechzig Zentimetern, zu hundertzwanzig Kilogramm, kam eben nichts gutes bei heraus.
    
    Als nächstes schaute ich nach Oberkleidung. Ich wählte eine blaue Jogginghose, die sich sehr weich anfühlte und ein weißes T-Shirt, mit schwarzen, kleinen Sternen darauf. Es saß beides wie angegossen.
    
    Mein Magen knurrte. So schloss ich den Kleiderschrank und wandte mich an die Bar. Viel gab es dort nicht, nur Geschirr, Gläser, Besteck und Servierten.
    
    Ich ging zu dem Fenster ähnlichen Teil und befühlte es, aber es rührte sich nicht.
    
    „Essen, Bauernfrühstück“, versuchte ich es einmal und plötzlich tat sich etwas, hinter der Klappe. Fünf Minuten später, ging sie auf und dort stand meine Bestellung. Wie praktisch.
    
    Ich nahm den Teller, mit dem dampfenden Essen heraus. Er war nicht heiß, und ich stellte ihn auf die Bar. Dazu legte ich Besteck.
    
    „Tabletten bitte“, sagte ich und zählte auf, welche ich brauchte und in welcher Dosierung. Es tat sich wieder etwas.
    
    Als sich die Klappe öffnete, lag dort ein Zettel, auf dem stand:
    
    Du bist gesund und brachst keine Medizin mehr.
    
    Ich zog mein T-Shirt am Kragen ...
    ... weit nach vorne und schielte hinunter. Tatsächlich, meine lange Narbe, von der Herz-OP, war nicht mehr da und meine Brüste waren begradigt worden. Ist ja ein Ding!
    
    Ich setzte mich auf einen der Hocker, nahm die Gabel und pikte in eine Kartoffel, an der Rührei hing. Mund auf, Gabel rein und probieren. Echt lecker, wie Hausgemacht.
    
    Wo also, zum Teufel, war ich? Beim Essen überlegte ich hin und her. Ich war gesund, was ein großes Wunder war, denn ich hatte mehrere, irreparable Krankheiten gehabt. Ich war zwar froh und fast auch glücklich, aber ich war immer noch gefangen.
    
    War ich im Himmel? Oder in der Hölle? Was gab es noch für Möglichkeiten? Außerirdische? Dafür entschied ich mich.
    
    Es gab eine Entführung und ich war plötzlich gesund. Ich befand mich demnach, in einem ihrer Schiffe oder gar auf deren Planeten. Da ich altersmäßig noch die gleiche war, wählte ich ein Schiff.
    
    Das Essen war wirklich gut, aber alles schaffte ich nicht.
    
    „Zigaretten, Feuerzeug und Aschenbecher“, bestellte ich bei dem Aufzug, aber es kam wieder nur ein Zettel.
    
    Du bist jetzt Nichtraucherin.
    
    Das war gemein, denn ich hätte liebend gerne eine geraucht. So nahm ich dann meinen Teller und das Besteck und bestellte: „Rückholung!“
    
    Die Klappe öffnete sich und ich stellte beides hinein. Bei dieser Gelegenheit ließ ich meine Hand darin, um zu sehen, wie groß das Teil wirklich war. Ich würde nicht hinein passen, Mist. Ich zog den Arm zurück und die Klappe schloss sich.
    
    Ich ging ins Bad ...
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