1. Unerwartes nach dem Einstieg


    Datum: 26.04.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    UNERWARTETE ÄNDERUNGEN
    
    DER ERSTE MORGEN
    
    Das Aufwachen war verwirrend. Ich musste mich erst daran erinnern, wo ich war. Mein Blick fiel auf Angela im anderen Bett, die noch tief schlief. Gestern Abend war ich vor ihr angekommen und eingeschlafen. Schmerzende Füße und Beine hatten mich ganz erledigt fühlen lassen. Auch emotional war ich erschöpft gewesen. Meine Güte, die Frau von Sturmleiten hatte mich zwar großartig verteidigt, aber sie hatte mich auch verwirrt mit dem Streicheln. Das konnte sie doch nicht machen -- ich war doch keine Lesbe!
    
    Ich ging im Nachthemd zum Duschen in den Gemeinschaftstrakt. Das nur lauwarme Wasser machte mich richtig wach. Nach der Morgentoilette warf ich mich wieder in den Outfit von dem gestrigen Abend. Heute Morgen ging es schneller alles anzuziehen. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel und es konnte losgehen.
    
    Jedenfalls dachte ich das. Mein erster Schritt war unbedacht und das glatte Hufeisen ließ mich unsanft auf meinem Po landen. Danach war ich auf den Treppen entsprechend vorsichtig.
    
    Tische 1 und 2 waren ausgesprochen spärlich besetzt. Amelie als Aufseherin stand in der Nähe der Theke. Sie war so unauffällig, dass sie selber leicht zu übersehen war, aber sie übersah nichts im Raum.
    
    An Tisch zwei war nur eine ältere Dame in einem grünen Jagdkostüm an der Stirnseite der Tafel, die gestern Abend frei geblieben war. Ich wollte ihr gerade einen Tee und zwei Toasts mit Marmelade, Butter und Käse bringen, als Baron ...
    ... Esterhazy erschien und sich an der rechten Seite zu der Dame setzte. Weil es so leer war, klangen meine Hufeisen auf den Holzdielen laut deutlich klappernd. Es war eigenartig, das zu hören. Baron Esterhazy beobachtete mich neugierig, als ich mit vorsichtigen Schritten heranstapfte. Anders konnte man das schlecht bezeichnen, weil wegen der glatten Hufeisen die Füße vorsichtig gesetzt werden mussten, sodass der Beschlag mit der vollen Fläche aufsetzte. Er lächelte, als ich ihr von rechts servierte:
    
    „Da ist ja unser nettes Pony von gestern mit der hübschen Kruppe." Sein Tonfall machte klar, dass dies ein echtes Kompliment war und irgendwie freute es mich auch.
    
    „Danke, Herr Baron Esterhazy." Ich hatte nicht vergessen, dass er gestern Abend ausdrücklich Höflichkeit demonstriert hatte, um sich von den drei Hooligans abzusetzen.
    
    Er lachte leicht auf: „Das Pony hat auch noch ein gutes Namensgedächtnis. Noch reizvoller wäre es, wenn das hübsche Pony nur wiehern könnte."
    
    Ich sah ihn etwas verdutzt an und hätte beinahe vergessen das Tellerchen mit dem Butterherzen zu servieren, während die Dame zustimmend nickte. Während ich noch zögerte, gab er mir einen leichten, auffordernden Klaps auf den Po und deutete auf den Tisch, um mir zu verstehen zu geben, dass die Butter auf den Tisch gehörte. Seine Miene war dabei aber unverändert freundlich und die ältere Frau lächelte auch mit ihm, als ob sie ein geheimes Einverständnis teilen würden.
    
    „Einer der Reize beim Ponyspiel ist die ...
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